Dieser Tage habe ich einen Artikel über das noch sehr neue
Eucharistische Wunder in Liegnitz in Polen gelesen. 2013 ist es geschehen. Eine
gewandelte Hostie war während der Liturgie am Weihnachtstag, in der es ja auch
heißt, dass das Wort Fleisch wurde, in den Staub gefallen und obwohl nicht
ernsthaft verschmutzt, mochte auch der Priester sie nicht konsumieren sondern
verfuhr mit ihr, wie es eigentlich nur mit kleineren Partikeln geschehen
sollte: er legte sie zum Auflösen in eine Schale mit Wasser und stellte diese
in den Tabernakel.
Nach einiger Zeit bildeten sich auf einem Bruchstück davon rote
Flecke. Der Priester rief andere zur Beobachtung dazu. Noch war unklar, ob sich
hier ein roter Schimmel bildete oder etwas anderes geschah. Es war wohl etwas
anderes. Denn gerichtsmedizinische Untersuchungen ergaben, dass sich ein Teil
dieser Hostie in menschliches Herzmuskelfleisch verwandelt hatte und zwar in
ein Stück Muskel eines Menschen im Todeskampf. Die Glaubenskongregation hat in
diesem Jahr das Wunder bestätigt.
Dass die Herz-Jesu-Verehrung da so wortwörtlich herrührt, war mir nie
klar gewesen. Das Brot wird zu einem Teil des Herzens Jesu bei seinem Tod.
Normalerweise sehen wir es nicht. Aber ganz selten lässt Gott diese
Wirklichkeit sichtbar werden. Einmal zum Beispiel ist es vor einigen
Jahrhunderten in Lanciano in den Abruzzen geschehen. Und dieses Wunder hatte
mit zur Folge, dass das Fronleichnamsfest eingeführt wurde, nach dem schon
vorher gerufen worden war.
Warum lässt Gott dieses Wunder jetzt neu geschehen? Es muss sehr
wichtig sein. Es hat den Anschein, dass es schon 2006 in Sokolka auch geschah,
aber das wurde, wie es scheint, nicht kirchlich anerkannt. Darum erneut in
Liegnitz. Wir sollen etwas erkennen.
Eines von dem, was wir wohl erkennen sollen, ist dass bei einem
Sakrament etwas in eine neue Wirklichkeit überführt wird. Im Falle der
konsekrierten Hostie das Brot in Fleisch und Blut Jesu. Im Falle der Ehe das,
was einmal zwei individuelle Personen waren in eine neue Einheit.
Wir sehen die Wandlung durch das Ehesakrament oft genauso wenig wie
wir die neue Wesenheit der Hostie mit Augen oder Sinnen wahrnehmen können. Aber
sie ist da.
Viele gehen mit dem Fleisch und Blut Jesu wie mit irgendeinem Stück
Brot um. Sie achten es gering, denn sie haben keinen Hunger.
Genauso missachtet wird die sakramentale Neuschöpfung, die im
Ehesakrament geschehen ist.
Man lässt den Leib Christi unachtsam in den Schmutz fallen und entsorgt
ihn als Müll, wenn niemand, der es besser versteht einschreitet.
Man bricht die Ehe und zerbricht die von Gott neu geschaffene Einheit,
erachtet das Heilige für Müll und versucht es zu entsorgen.
Es ist ja nur Brot.
Es ist ja nur mein gescheiterter Versuch, mit jemand zusammenzuleben.
Die Wahrheit aber ist anders.