Generell möchte ich oben genannten Beitrag von neulich begrüßen. Denn es
ist immerhin ein Versuch, das zu benennen, was es im Bistum Mainz an
kirchlichen Einrichtungen gibt, die dem Lebensschutz gewidmet sind. Etliches
davon sei erst seit 1999 eingeführt worden.
So gibt es ein „Netzwerk Leben“. – Noch keine Information,
was das tut. In der Gemeinde meiner Eltern (ich nehme die mal als Referenz)
scheint davon nichts bekannt zu sein. Jedenfalls nicht unter den noch so
irgendwie halbwegs regelmäßig den Gottesdienst Besuchenden. Aber es gibt da also etwas, wo wohl etwas getan wird.
Dann sei da das „Haus des Lebens“, also irgendwo im Bistum,
ich muss einmal recherchieren wo, in oben genannter Gemeinde (Nähe Stadt Mainz) kein Begriff, daher erst
einmal auch nicht ermittelbar, welchem Zweck es dient.
Es gibt Dekanatsbeauftragte für Lebensschutz. Sicher gut.
Derjenige des eben diskutierten Dekanates hat sich meines Wissens in den Gemeinden
bisher nicht bekanntgemacht und vorgestellt. Was er tut? Leider so noch nicht
zu ermitteln.
Aber es gibt jedenfalls solche Dinge, deren Existenz bisher
zwar weder befriedigend, noch ausreichend, nicht einmal mangelhaft, eher
ungenügend bekannt gemacht wurde für den Normal- und Durchschnittskatholiken;
dennoch gibt es sie und also Bemühungen und Gelder, die da hineinfließen. Das
ist sicherlich gut, wenn auch an der Bekanntmachung genannter Einrichtungen
deutlich zu arbeiten wäre.
Ebenfalls aufgezählt wird die „umfangreiche
Beratungstätigkeit“ des SkF, wo auf „vielen Ebenen“ „etwas“ getan werde (bisher
weiß ich auch noch nicht was, in
besagter Gemeinde sind die wohl nicht tätig) und es errege Zorn, dass das nicht
besser bekannt sei. – Ja, wer ist denn dafür nun verantwortlich? Irgendwo sind
die Informationen auf dem Weg zum Kirchenvolk wohl steckengeblieben. –
Jedenfalls danke für den Hinweis, dass es da „etwas“ gibt, Konkretisierungen
wären allerdings schon hilfreich. Vielleicht in einem Sachartikel der
Kirchenzeitung? Einer kleinen Serie? Die wäre doch das geeignete Medium, das
bisher wohl die Informationen nicht in geeigneter Weise unter die Leute
gebracht hat.
Zudem jedoch moniert der Kardinal eine allgemeine
Abstumpfung und Müdigkeit, was den Schutz des Lebens angeht und begrüßt alle
Initiativen, die sich mit dieser Situation nicht abfinden wollen. Er gesteht
sogar zu, eingeschlafenes Gewissen müsse da durchaus geweckt werden.
Allerdings beklagt er dann, dass das gelegentlich in einer
Attitüde des „wir sind die besseren Christen“ geschehe. Inwieweit das zutrifft,
kann ich nicht beurteilen, auch nicht worauf genau sich das "Bessersein" beziehen
soll. Es fehlt eben wieder ein konkretes Beispiel.
Dann jedoch kommt in dem bisher recht ausgewogenen Beitrag „Auf
ein Wort“ eine Stelle, bei der ich mich frage, ob der bisherige Mangel an
Konkretisierung tatsächlich nur der begrenzten Wortzahl in einer solchen
Adresse geschuldet ist oder überhaupt nur
bestehende unkonkrete Annahmen auflistet
und zwar da, wo der Beitrag tatsächlich einmal etwas Konkretes benennt, nämlich
Babyflaschen und Embryonenmodelle.
Nur zur Rekapitulation:
a) Babyflaschen
sind oft bunt bedruckte Fläschchen mit Schnuller obendrauf, mit denen man
Babies und Kleinkindern flüssig-breige Nahrung zuführt. Sie sind meist bei den
Kleinen sehr beliebt und ihr Verlust kann großes Geschrei auslösen.
b) Bei
den Embryonenmodellen handelt es sich um Darstellungen von (ungeborenen) Kindern in frühen
Entwicklungsstufen, die schon eindeutig als Kinder erkennbar sind, Hände, Füße,
Kopf.
Jetzt kann man natürlich der Meinung sein, dass Babyflaschen
nicht der Inbegriff der Ästhetik sind – bunte, manchmal vielleicht etwas
kitschige, auf Babies abgestimmte Gebrauchsgegenstände sind das eben.
Und sicher gibt es Mitmenschen, die Neugeborene erst einmal
grundhässlich finden und Babies bis zu
dem Zeitpunkt an dem sie nicht mehr „an zwei Enden undicht“ sind bevorzugt
deren Eltern überlassen. Andere können in den kleinen Wesen durchaus sofort
etwas Schönes erkennen, auch wenn das nicht für Miss World oder Mr. Universum
klassifiziert.
Durchaus übertrieben jedoch finde ich es, wenn man
Babyflaschen und Embryonen/Neugeborene als abstoßend bezeichnet.
Leider tut das der Kardinal aus nicht ganz nachvollziehbaren
Gründen. Denn – meiner Information nach, selbst habe ich es nicht erlebt - sind
gewisse Sammelaktionen mit Babyflaschen geradezu auf Entzücken gestoßen, weil
das eine so nette Idee war und eben gar nicht abstoßend, und besagte
Embryonenmodelle werden, soweit ich höre, keineswegs verwendet um Leuten zu
zeigen, wie abstoßend ungeborene Kinder sind sondern im Gegenteil, um zu
zeigen, dass sie - auch noch ungeboren - echte komplette kleine Menschen sind.
Ich kann nur vermuten, dass dem Kardinal im Hinterkopf die
Gerüchte – die letzten, die ich hörte sind gut 15 Jahre alt – von Aktionen
sind, bei denen erschreckende Bilder von blutigen, abgetriebenen Embryonen und
deren Einzelteile gezeigt wurde. So etwas kann durchaus abstoßend sein. Nur wie
man das dann mit Babyflaschen usw.
verwechseln kann, das passiert wohl, wenn man einem Klischee in die Falle geht.
Zuletzt wird noch moniert, es seien anstelle von amtlichen
Kollekten private Sammlungen abgehalten worden. (zum Zwecke des Lebensschutzes, wie es scheint) Ich würde eher vermuten, dass
sowohl die amtlichen Kollekten als auch die privaten Sammlungen gemacht wurden,
wogegen eigentlich nichts einzuwenden sein kann. (Ich könnte hier etwas zu den
amtlichen Kollekten und privaten Sammlungen in einem gewissen Wurstelheim, das
ziemlich überall ist, sagen, übrigens in
keinerlei Zusammenhang zu Babyflaschen, was hier etwas den Rahmen sprengen
würde.)
Nach dieser eher wenig gelungenen Passage jedoch
appelliert der Kardinal dann an alle
Katholiken (er sagt katholische Mitchristen – ob er mittels dieses Ausdrucks eventuell Frauen mehr
inkludieren wollte oder darauf hinweisen, dass manche Katholiken nicht
unbedingt auch Christen sind, das lässt sich wohl nicht klären), nun
jedenfalls, dass alle Mitchristen, die katholisch sind sich vor unglücklichen
Polarisierungen hüten sollten und sich klarer werden sollten, was Lebensschutz
bedeutet, um mit dem Zitat aus Gaudium et spes 51 zu enden, dass Abtreibung und
Tötung des Kindes verabscheuenswürdige Verbrechen sind.
Das unterschreibt
er und das ist tatsächlich mutig in der heutigen Situation, in der eine solche
Aussage sehr heftigen Unmut ernten kann.
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