Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 5. Februar 2012

Minireportage Kommunionunterricht - 7. - 15. Stunde

Nach 2-monatiger Unterbrechung als die Fortsetzung der kleinen Dokumentation. Bei der 8. Stunde (Party) war ich als geladener Gast anwesend. Während die Kinder nach dem ordentlichen "Kaffee" spielten, konnte ich mich mit der Katechetin unterhalten, die ich noch von früher aus der Pfarrjugend kenne. Sie bemüht sich wirklich sehr. Das Programm ist allerdings darauf ausgerichtet, ein Minimum an Glaubenswissen an Kinder zu vermitteln, die wirklich gar kein Grundwissen haben. Es soll solche Gruppen geben, in denen man die Kinder keine fünf Minuten zum Zuhören bekommt. Ob es die in unserem Dorf wirklich gibt, weiß ich nicht. In den nächsten Einheiten beginne die Vorbereitung auf die Beichte.

Also denn, Einheit 9: Ein Tor mit 2 Flügeln ist auszuschneiden. Es öffnet sich auf "Jesus überbringt die Einladung des Vaters. Ein schönes Fest! Einige Plätze sind noch frei - für dich und deine Freunde." Entsprechendes Bild.

Einheit 10: Gott ruft mich in der Taufe bei meinem Namen
Der eigene Name ist in zwei Hände zu schreiben, die ineinandergelegt sind, wie zum Kommunionempfang. Die Eltern sollen gefragt werden, warum sie diesen Namen wählten. Dann noch ein Bild, das fast ganz schlammig braun ist, evtl. geht es um die Erschafung des Menschen. Wie auch immer.

Einheit 11: Wer mit dem Herzen sieht, sieht das Wichtigste, er kann danken und loben
Es ist aufzuschreiben, wo das Kind gelobt wurde, an was es sich erinnert.

Einheit 12: Meine Gedanken zum heutigen Tag
Die Fragen dazu: Wer hat mich gebraucht? Wen habe ich gebraucht? Wer hat mir eine Freude gemacht? Wem habe ich eine Freude gemacht?


Einheit 13: Abbildung einer Schriftrolle: Jesus zeigt uns: Zu lieben ist der Weg zum Leben. Auf der Schriftrolle steht frei nach Lukas 10,27 das Gebot der Nächsten- und Gottesliebe

Einheit 14: Jesus zeigt uns: Gott nimmt uns an, wie wir sind
Die Geschichte vom verlorenen Sohn wird erzählt. Ein Haus ist "festlich" anzumalen.
Was hängen blieb? Der Sohn wollte das Geld, das ihm zustand, weil er ja zuhause gearbeitet hatte,  hat damit eine Party gefeiert (ja, es geht immer um Parties ...), aber dann kam eine Notzeit, da musste er Schweinefutter essen und ging doch lieber zurück nach Hause, wo der Vater ihn glücklich begrüßte und ein Rind schlachten ließ, worüber sich der ältere Bruder ärgerte, weil er nie sowas bekommen hatte, obwohl er die ganze Zeit dort gearbeitet hat.
(Dass das mit dem älteren Bruder recht gut gewusst wurde, könnte daran liegen, dass der kleine Zuhörer eine jüngere Schwester hat, die sehr bevorzugt wird ...)
Keine Ahnung gab es, warum das Verhalten des Sohnes überhaupt ein Unrecht war oder dass er sein ganzes Erbe verschleudert hat, dass er später sein Verhalten ehrlich bereute und mit der bescheidenen Hoffnung umkehrte, bei seinem Vater als Arbeiter bleiben zu dürfen. Und der Vater war halt lieb zu dem einen, zu dem andern aber schon reichlich unfair gewesen.
Echt top, was da so rüberkommt, wenn das nicht mit sehr gezielten Fragen vertieft wird.

Einheit 15: (Achtung hier kommen Texte, die vorgeblich an 8-Jährige gerichtet sind, in Wirklichkeit ist es Theologensprech, zu dessen voller Entschlüsselung ich auch ca. 5 min brauchte. Ich habe versucht, meine Gedankengänge als Textanalyse darzulegen, weil man sie im seitens meines Neffens ungeliebten Schulfach Deutsch lernt, um zu verdeutlichen, wozu Sprach- und Analysekenntnisse nützlich sind.):  "Versöhnungswege sind möglich, weil die Tür des Vaters offen ist." Dazu die Fragen: Wie kann ich gut sein mit meiner Umwelt/mit Gott/mit anderen/mit mir selber?
Fast war ich ja selbst in die Falle getappt und wir hätten aufgeschrieben, wie man gut zu jemandem ist. Nur dachte ich: Stop! - Die können doch wohl nicht meinen, dass Gott es braucht, dass man gut zu ihm ist. Hmmmm. Da steht ja auch Versöhnungswege. Die meinen also wirklich "gut mit jemandem sein", also "in freundschaftlicher Beziehung zu jemandem stehen".
Wieviele das wohl realisieren? Und wie soll ein Kind nach bisher beschriebenem Kurs wissen, wie man in Freundschaft mit Gott lebt? Und wie man in Freundschaft mit sich selbst lebt - irgendwie ganz schön abstrakt. Wir haben das jetzt noch nicht ausfüllen können.

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