Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 22. April 2012

Wie man Glaubwürdigkeit effektiv untergräbt - ein aktuelles Fallbeispiel

Erzählt wurde es mir gestern. Darum eröffne ich damit meine schon länger geplante kleine Reihe zum Thema (kompromittierte) Glaubwürdigkeit.
Es war etwas nur zu Alltägliches. Eine Familie feierte die Erstkommunion ihres Kindes. Die Mutter katholisch, der Vater evangelisch. Die Mutter, ganz normale Durchschnittskirchgängerin ohne spezielles Engagement  wo auch immer, wies ihren Ehemann darauf hin, dass er als Protestant nicht zur Kommunion gehen könne. Dieser kam dem nach, doch es mißfiel ihm wohl. Daher sprach er den Pfarrer darauf an.

Eine Situation, die eigentlich interessante Perspektiven eröffnete. Hier hätte ein Theologe erläutern können, was so anders ist am protestantischen Abendmahl und der katholischen Kommunion. Der Pfarrer, der mir die Geschichte erzählte, meinte, er hätte sich an dieser Stelle erkundigt, ob dieser Mann, wenn ihm die Kommunion möglicherweise soviel bedeute, schon einmal darüber nachgedacht habe, vielleicht katholisch zu werden.

Die Antwort seines Mitbruders war leider die denkbar schlechteste: "Als Vater des Kindes können sie natürlich zur Kommunion gehen!"
Volltreffer! Die katholische Ehefrau war damit unglaubwürdig gemacht. Genauso wie jeder Katholik, besonders die Laien, aber auch alle Geweihten, die fürderhin jenem Mann zu erklären versuchen, was aus Glaubensgründen nun einmal nicht geht. Bis hin zum Papst im Rom, der ja der Pressemeinung nach weltfremd ist. (Ganz zu schweigen von der verpassten Chance für ein Glaubensgespräch.)
Denn hier hat der vermeintliche "Spezialist" vor Ort im Grunde klipp und klar erklärt: "Um zur heiligen Kommunion zu gehen, muss man nur mit einer Person verwandt sein, die katholisch ist." Wahrscheinlich hat sich dieser Zerstörer der Glaubwürdigkeit nach dieser eindeutigen Lüge und dem damit einhergehenden gravierenden Bruch des Kirchenrechts auch noch so richtig großartig gefühlt, wie großzügig und tolerant er gerade gehandelt hat, ohne die Kosten zu bedenken, die viele andere nun zu zahlen haben, damit er sich so großzügig und tolerant fühlen kann.

So zerstört man gekonnt und nachhaltig Glaubwüdigkeit.

Übrigens auch die eigene. Denn wie glaubwürdig ist so ein Pfarrer noch vor denen in seiner Gemeinde, die er nicht lediglich durch so etwas verunsichert, sondern die wissen, dass aus durchaus egoistischen Motiven (zumindest dem, ein Lob für sein wundervolles "pastorales" Verhalten zu bekommen, das leider stattdessen äußerst wolfsmäßig war) eine Lüge über Glaubensdinge verbreitet hat?



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