Limburg will jetzt vor das römische Kirchengericht und scheint einen Prozess gegen seinen ehemaligen Bischof zu erhoffen Wundervoll in die Presse lanciert genau vor Palmsonntag, um durch die verschiedenen Empörten so richtig toll von der Karwoche und Ostern abzulenken, könnte man fast meinen. - Eine andere wirklich bittere Meldung hat das so schmackhafte Skandälchen aber von den Titelseiten verdrängt und konfrontiert uns alle mit dem grausamen Tod Unschuldiger.
Dennoch frage ich mich, was man in Limburg mit der angestrebten kirchlichen Verurteilung noch erreichen will. Befriedigung irgendwelcher Rachegelüste? Ich meine, der Bischof ist ja nicht mehr Bischof von Limburg sondern hat jetzt eine recht unbedeutende Stelle an der römischen Kurie inne.
Ein grausiges Spießrutenlaufen und öffentliche Diffamierungen (zum Teil auch ganz ungerechtfertigte) musste der Bischof auch schon über sich ergehen lassen.
Mit was möchte man ihn denn noch strafen? Welchen Sinn können weitere Verurteilungen eigentlich noch haben? Soll er jetzt mit dem, was er an Privatvermögen hat, haftbar gemacht werden? Von seinem derzeitigen Gehalt kann er bestimmt keine riesigen Bußbeträge erstatten - es ist wohl auch nicht zu erwarten, dass er eben dazu von der Rota verurteilt wird.
Er mag ja unkluge Entscheidungen bei den Limburger Baumaßnahmen getroffen haben, die zu mindestens 3-4 Millionen höheren Kosten geführt haben. Und tatsächlich, auch wenn gut 20 Leute, die das hätten verhindern müssen und sollen und können das nicht getan haben, er hat als Bischof letztendlich die Verantwortung, andererseits, er hat sich ja nicht persönlich daran bereichert.und man kann wohl auch nicht behaupten, der Bischöfliche Stuhl sei durch all dies finanziell ruiniert worden.
Dann ist es auch schon sehr befremdlich, dass alle die Nicht-Letztverantwortlichen sich bequem herausreden, sie hätten das aus Respekt vor dem Bischofsamt getan bzw. ja nicht getan, was sie hätten tun müssen. Das aus dem Mund von Personen, die kein Problem hatten, den Bischof gegenüber Presseleuten geisteskrank und anderes zu nennen. - Klar doch, sehr respektvoll.
Was also will man noch erreichen?
Jedem ist klar, dass so ein Prozess, wenn er überhaupt ernsthaft eine Grundlage haben sollte, dafür sorgen wird, dass das Ansehen der katholischen Kirche weiter geschädigt wird. Denn jenseits aller reell verhandelten Dinge, wird es wieder zu vielen Beschuldigungen kommen. Schlimmer noch, das Ganze macht auf den, der es von außen mitverfolgt einen Eindruck von Hass und Unversöhnlichkeit. - Durch das erste wird wieder einmal massiv von der Beschäftigung mit dem Evangelium abgelenkt, durch das letztere wird die christliche Botschaft in den Augen der Öffentlichkeit in ihr Gegenteil pervertiert.
Wem nützt das Ganze also? Was soll noch erreicht werden?
Ich denke, das Ganze ist nur ein Ablenkungsmanöver.
AntwortenLöschenVor einigen Tagen erschien im Spiegel Ausgabe 13/2015 ein Artikel, in dem auf interne Protokolle aus Limburg verwiesen wird, wonach es Differenzen zwischen WB Grothe und kirchlichen Mitarbeitern gibt (http://www.kath.net/news/49947).
Man kann das als deutliche Warnung an Grothe interpretieren: Wenn du nicht machst was wir wollen, so ergeht es dir wie Bf. Tebarz. Also wird Bf. Tebarz weiterhin als Sündenbock gebraucht, um das diözesane Establishment ruhig zu stellen. Genauer betrachtet ist das Gutachten nur heiße Luft: Woher soll ein Kirchenrechtler die Fachkenntnis haben, um zu beurteilen ob die Baurechnungen korrekt sind? Ausgeblendet wird dabei auch die Verantwortung des Domkapitels, das den Bau in der Sedisvakanz beschlossen hat. Im Übrigen wurde das Baubudget stets von den zuständigen Gremien abgesegnet.