Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 30. Januar 2011

"Der Zölibat ist der Schatz der Kirche"

Unter obigem Titel gibt der Pastoraltheologe Andreas Wollbold in der DT vom Wochenende ein Interview mit Oliver Maksan. Ausgangspunkt ist die "Viri probati"-"Bitte" der ZdK-CDU-Politiker.
Einige der Äußerungen berühren auch Fragen, die ich in meinem Post von gestern abend ("Selbstdarsteller") thematisiert habe. So sagt er z.B.:
"Faktisch trug sie (die Liturgiereform) dazu bei, dass die Liturgie bloß als Veranstaltung von Menschen für Menschen wahrgenommen wird. Und da geht man eben nur hin, wenn es einem etwas bringt und wenn es einem passt ... die Umsetzung der Reform hat doch dazu beigetragen, dass die Liturgie eher als eine Art Gemeindeversammlung verstanden wurde."

Gelungen finde ich die Aussage: "es gibt nicht im eigentlichen Sinn ein Recht der Gemeinden auf die Eucharistie. Es gibt die Pflicht der Gläubigen, sonntags an der Messfeier teilzunehmen."
Die wenigsten Kirchgänger wissen wirklich zu schätzen, welches ungeheure Geschenk, es ist, den Herrn Jesus in der Eucharistie empfangen zu können und zu dürfen.
Thomas a Kempis hat in dem früher einmal sehr populären Büchlein "Nachfolge Christi" dargestellt, wie es wohl wäre, wenn das Wunder des Eucharistieempfangs (einer solch außergewöhnlichen Begegnung zwischen Gott und dem Menschen entsprechend) nur an wenigen Orten und zu wenigen Zeiten möglich wäre. Wie dann alle in tiefster Sehnsucht danach, daran teilhaben zu können, herbeiströmen und so ziemlich jedes Opfer dafür bringen würden.
Uns ist es zwar derzeit sehr leicht zugänglich. Leider hat das dazu geführt, dass wir oft glauben, einen Anspruch auf etwas zu haben, das in Wirklichkeit ein kaum vorstellbarer Gnadenerweis Gottes ist.
Mehr noch, weil in dieser Gnade noch gleich mehrere andere enthalten sind, wird sie manchmal zum Mittel zum Zweck degradiert, auf das man einen Anspruch haben kann. Wie ich gestern ja darstellte, wurde oft völlig davon abgegangen, die Gläubigen dazu zu ermutigen, diesem Liebesbeweis mit dem Maximum an Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit zu begegnen, sondern eher darauf hingewiesen, dass er zur Gemeinschaftsvertiefung und zur Sündentilgung  als Gratisware diene. Dass aber die Vergebung lässlicher Sünden und die Stärkung der Liebe zu den Mitkommunikanten erst aus der gegenseitigen Liebe und Hingabe in der Kommunion erwächst, das wurde völlig unterschlagen.

Auch wurden protestantisches und katholisches Gemeindeverständnis durchmischt, erläutert Wollbold. Denn es ist protestantisches Verständnis, dass die versammelte Gemeinde die eigentliche Kirche ist. Es ist katholisches Verständnis, dass Gemeinde nur in Einheit mit und um den Bischof existiert. Während das eine sich selbst "herstellt", muss das zweite gesucht werden.

Zur Weihe von "viri probati" meint Wollbold: "Das hieße Quantität über Qualität zu stellen ... Es ist eigenartig, dass bei vielen Wortmeldungen der letzten Zeit der Stand der wissenschaftlichen Zölibats-Forschung kaum beachtet wird. Wir wissen heute, dass der Zölibat des Weltpriesters, zumindest als Enthaltsamkeits-Zölibat, apostolischen Ursprungs ist und auf die Praxis und Weisung des Herrn selbst zurückgeht."

1 Kommentar:

  1. Tja mei, diese Sachen will leider kaum jemand hören...
    *traurig*

    Wollbold ist schon klasse... leider kam er erst nach meinem Diplom in München...

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