Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

KLEINE REIHE MIT HINTERGRÜNDEN UND ÜBERLEGUNGEN ZUM BEFREIUNGSDIENST (EXORZISMUS)


EINLEITUNG
Im Zusammenhang mit der nun beendeten außerordentlichen Synode zur  Situation der Familie soll unter anderem geäußert worden sein, die einen hätten sich mehr an der Lehre orientiert, die andern mehr am Leben. Damit wurde implizit der Eindruck erweckt, dass das, was sich aus der Lehre und was sich aus dem Leben ergibt, im Widerspruch zueinander stünden. Quasi, da sei eine Lehre, die auf abstrakten Überlegungen aufbaue und da sei die Wirklichkeit, aus der sich unausweichliche Entscheidungen ergäben, die anders sind als die Konsequenzen der Lehre.

Dem ist bereits widersprochen worden.
Dem muss auch weiterhin klar und entschieden widersprochen werden.

Nun gibt es ein sehr aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängtes Feld, das gerade sehr klar bestätigt, wie lebenswirklich die Lehre tatsächlich ist.
Allerdings ist dies ein Bereich des Lebens, dessen Existenz in der Tat von einer sehr großen Anzahl von Menschen, die sich dabei gewöhnlich den Errungenschaften der Aufklärung verpflichtet sehen, in der Theorie geleugnet wird: Es handelt sich hier um die Grundfrage, ob zu Gottes Schöpfung auch die Geistwesen gehören, die man gewöhnlich als Engel und - näher die Engel spezifizierend, die im Widerspruch zur Schöpfungsordnung leben – Dämonen bezeichnet, und weiterhin, ob diese Einflüsse ausüben können, die direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben.

Tatsächlich gibt es sogar einen Abzweig der Theologie und Philosophie, der sich „Angelologie und Dämonologie“ nennt. Die Erwägungen, die dort gemacht werden, sind in erster Linie philosophischer Natur und befassen sich unter anderem mit dem Wesen des Bösen. Die ausführlichste sehr alte philosophische Abhandlung, die mir zu diesem Thema bekannt ist, ist von Anselm von Canterbury. Aus welchem Grund auch immer werden aber als Ausgangsquellen der Argumentation meist nur die Aussagen des hl. Augustinus (nicht so konsequent durchargumentiert und eher als Erläuterung gedacht zum philosophischen Hintergrund Platons und seiner Schüler im Vergleich zu den christlichen Auffassungen)  und des hl. Thomas von Aquin (sehr viel jünger) benannt.

Das Praxisfeld, in dem man allerdings sehr „lebenswirkliche“ Erfahrungen sammelt, ist der Dienst der Befreiung (von den außergewöhnlichen Folgen der Begegnung mit den so oft geleugneten Mächten) der in der römisch-katholischen Kirche der Dienst des Exorzisten ist.

Nun gibt es eine Reihe von Büchern, die sich für jeden zugänglich mit der Materie befassen. Relativ weit verbreitet ist zum Beispiel „Ein Exorzist erzählt“ von Don Gabriele Amorth.
Dennoch gibt es im Zusammenhang mit diesem Dienst einige Fragen, die auch durch solche Lektüre nicht unbedingt beantwortet werden und die wichtig sind, um zu die Vorgänge besser zu verstehen. Andere wiederum haben nicht die Zeit oder Laune, deswegen ein ganzes Buch zu lesen, hätten aber gerne doch ein paar Verständnisfragen schnell geklärt. Ich hoffe dem mit dieser kleine Reihe entgegenzukommen.

Was ich nicht tun werde, ist explizit auf die Details des Exorzismus einzugehen. Das ist nur relevant für die, die mit diesem Dienst beauftragt sind und denen eine gründliche theoretische (Schulung) und praktische (Assistenz bei erfahrenen Exorzisten) Ausbildung ohnehin dringend anzuraten ist.


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