(Das ist der Post, den ich heute eigentlich schreiben wollte, bevor die andere Angelegenheit dazwischen kam.)
Wer hat es erkannt? Das ist eine Zeile aus dem Te Deum: "Tu, Rex gloriae, Christe".
Man findet sie in obiger Übersetzung in zahlreichen Vertonungen, zum Beispiel von Händel. Bei uns ist es allerdings schon lange als "König der Herrlichkeit" übersetzt.
Aus irgendeinem Grund berührt mich "König der Ehren" mehr. Ich bin ja leider ein ziemlicher Kunstbanause, also wusste ich bis heute bei der Googlesuche gar nicht, dass Händel so etwas vertont hatte. Was ich kannte, war die Überschrift aus einem Buch von Sheldon Vanauken, "Eine harte Gnade". Sie steht über dem Kapitel, in dem Sheldon und seine Frau Jean in Oxford studieren und zu Christen werden. Es ist die Zeit, in der auch C.S. Lewis dort Anglistik lehrt, den sie ebenfalls kennenlernen. Unter den Studenten aus vielen Ländern bildet sich ein Freundeskreis, in dem alle nach und nach ihren Glauben vertiefen oder sich diesem annähern. Und es ist das Kapitel des Buches, das am meisten von Freude durchstrahlt wird.
"Du bist der König der Ehren" singt die Gruppe, als sie eine Frühmesse verpasst und spontan beschließt, einen Ersatzgottesdienst zu feiern. Sie halten die Lesungen, einer spielt die Orgel. Sie knien sich hin und sprechen das Sündenbekenntnis. Aber das, was am tiefsten bei Sheldon verwurzelt bleibt, ist ihr gemeinsamer Choral am Schluss, das Te Deum: Du bist der König der Ehren.
Er fasst die ganze goldene Zeit in Oxford für sich darin zusammen. Vor Oxford war die Suche nach dem, was fehlte. Nach Oxford, kommt die Zeit zurück in den USA, die für ihn und seine Frau wie ein Exil ist, insbesondere, weil sie die christliche Gemeinschaft vermissen, die sie dort bei ihrem Studium erlebt hatten. Die Zeit der Freude und des Aufblühens des Glaubens. Und der Hoffnung. Das Kapitel endet nicht zufällig mit einem Satz, den Lewis bei einem Abschied quer über eine Straße ruft: "Und außerdem, Christen sehen sich nie zum letztenmal!"
Das ist ein Kapitel, bei dem ich mich nicht schäme zu sagen, dass mir die Tränen kommen. Es ist so eine Mischung aus Schmerz und Freude. Freude, weil so etwas wie das dort Beschriebene möglich ist und immer wieder einmal in Augenblicken erlebt werden kann und Schmerz, weil ich es die meiste Zeit missen muss. - Das Exil ist nun einmal die Welt, in der wir leben und alles, was man tun kann, ist das Wissen darum bewahren, die in Momenten anklingt, die jener Oxfordzeit ähneln.
"Du bist der König der Ehren" ist für mich so auch zur Schlüsselzeile geworden, um all das in Erinnerung zu rufen und mich selbst an die Zeit der ersten Liebe mit Gott zu erinnern. Ein Ort der Zuflucht für den meist sehr grauen Kirchenalltag, der Ort, an dem Christus König ist nicht nur in meinem Leben.
Und obwohl es immer auch schmerzt, kann ich nur allen wünschen, diesen Ort kennenzulernen; er bewahrt absolut vor der Verweltlichung, weil im Vergleich dazu alles nur Exil ist. Die Ewigkeit, von der wir manchmal kurz etwas kennenlernen dürfen, ist ein so erstrebenswertes Ziel, dass sie durch alle Exile hindurchträgt.
Das Te Deum ist das Lied für das Jahresende und mit dem Christkönigssonntag endet ja auch das Kirchenjahr:
The Te Deum (Te Deum)
O God, we praise you, and acknowledge you to be the supreme Lord.
Everlasting Father, all the earth worships you.
All the Angels, the heavens and all angelic powers,
All the Cherubim and Seraphim, continuously cry to you:
Holy, holy, holy, Lord, God of Hosts!
Heaven and earth are full of the Majesty of your glory.
The glorious choir of the Apostles,
The wonderful company of Prophets,
The white-robed army of Martyrs, praise you.
Holy Church throughout the world acknowledges you:
The Father of infinite Majesty;
Your adorable, true and only Son;
Also the Holy Spirit, the Comforter.
O Christ, you are the King of glory!
You are the everlasting Son of the Father.
When you took it upon yourself to deliver man,
You did not disdain the Virgin's womb.
Having overcome the sting of death,
you opened the Kingdom of Heaven to all believers.
You sit at the right hand of God in the glory of the Father.
We believe that you will come to be our Judge.
We, therefore, beg you to help your servants whom you have
redeemed with your Precious Blood.
Let them be numbered with your Saints in everlasting glory.
Save your people, O Lord, and bless your inheritance!
Govern them, and raise them up forever.
Every day we thank you.
And we praise your Name forever; yes, forever and ever.
O Lord, deign to keep us from sin this day.
Have mercy on us, O Lord, have mercy on us.
Let your mercy, O Lord, be upon us, for we have hoped in you.
O Lord, in you I have put my trust; let me never be put to shame.
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