Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 10. November 2012

illustrierender Nachtrag

(zu der Thematik, ob Live-Übertragungen von Eucharistiefeiern nicht Wortgottesdiensten vorzuziehen sind)

Das beste Beispiel liefert wohl der Fußball.

Man stelle sich vor, es gibt da ein wirklich bedeutendes Spiel, z.B. Deutschland im Finale um die Weltmeisterschaft - und es steht schon so gut wie fest, dass sie den Titel machen werden.

Jemand, den Fußball begeistert, würde vermutlich einiges dafür geben, wenn er im Stadion dabeisein dürfte. Das ist aber nur wenigen vergönnt. Ausverkauft ist sowieso.

Was tun also Fußballfans? Sie sehen sich die Übertragung an. Das Interesse ist so hoch, dass viele Wirtschaften und andere Betriebe gleich aufgeben und zumachen und andere livestream-Übertragungen selbst arrangieren. Der Verkehr ist deutlich geringer und man kann straßenübergreifend schon akustisch mitverfolgen, wie das Spiel läuft.

Ein Fußballfan würde, wenn er nicht durch irgendetwas geradezu gezwungen würde, diese Übertragung verpassen.

Völlig abwegig wäre es, den Fans das Angebot zu machen, sie könnten sich doch in der Turnhalle treffen und da ein kleines Freundschaftsspiel zeitgleich abhalten. Das ist schließlich live und nicht nur eine Übertragung. Man hat dabei doch wunderbare Gemeinschaft etc.

Das heißt nicht, dass die Fans Freundschaftsspiele und andere Treffen ablehnen. Sie interessieren sich nur nicht dafür, wenn sie stattdessen das Finalspiel mitverfolgen können.

Dann gibt es an Fußball vollkommen Desinteressierte wie mich. Für mich gibt es jede Menge attraktive Angebote, wegen derer ich das Spiel nicht ansehen würde. Ich würde mich mit mildem Interesse irgendwann erkundigen, wer denn gewonnen hätte. Aber es bewegt mich nicht. Ich sehe darin keinen Anlass zu feiern.

Aber gleich, womit ich meine Zeit verbringen würde. Ein Fan würde es gar nicht Erwägung ziehen, dafür auf das ihm Wichtigere zu verzichten.

Genauso ist es mit der Teilnahme an der heiligen Messe. Das, was da geschieht, ist mehr als das WM-Finalspiel; es ist ein Berührungspunkt mit der Ewigkeit in den Ereignissen, die alles für unser Leben und unsere Zukunft bedeuten.
Wenn ich tatsächlich nicht dabei sein kann, werde ich natürlich dankbar sein für eine Live-Übertragung.
Aber eine Andacht gleich welcher Art als Ersatz, wie gut sie auch gestaltet sein mag und wie attraktiv sie zu anderem Zeitpunkt und nicht in Konkurrenz zu der hl. Messe wäre, ist völlig indiskutabel. Ich bin schließlich ein Fan, ein Anhänger Jesu Christi und kann ihm doch nichts anderes vorziehen.

Aber natürlich gibt es Leute denen das alles so wenig bedeutet wie mir das interessanteste Fußballspiel allerzeiten und die werden Konkurrenzangebote durchaus in Betracht ziehen. Oder welche (aus Fußballkreisen kenne ich das eher nicht), denen es völlig egal ist, bei welchem "Spiel" sie dabei sind, Hauptsache, es "rollt ein Ball". Eher merkwürdig wäre sowas, übertragen auf den Fußball. Das kennt man eher nur vom Begriffsvermögen mancher Haustiere, soweit ich weiß. Mir scheint, genau auf so ein Niveau des Begreifens, um was es bei der Messfeier geht, begibt man sich, wenn man ernsthaft behauptet, ein Wortgottesdienst irgendwelcher Art könne ein mehr als mangelhafter Ersatz für die Teilnahme an einer Messe sein. - Das ist vermutlich die Frucht inzwischen Jahrzehnte andauernder Katechesen, die in Bezug auf die Eucharistie völlig auf den Aspekt des gemeinsamen Mahlhaltens verengen und zum Teil nichts darüber Hinausgehendes vermitteln.


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