Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 31. Januar 2015

Kommen Tiere in den "Himmel"?

Da der Begriff "Himmel" zu missverständlich ist, sollte es besser heißen: Wird es in der Ewigkeit auch Tiere geben, insbesondere welche, die wir gern hatten?

Es gibt darauf eine Antwort, die sowohl theologisch akzeptabel sein dürfte UND trauernden Tierfreunden eine Hoffnung gibt UND noch gut für das geistliche Leben der betroffenen Menschen ist.

Die Antwort, die man von theologisch Gebildeten meistens hört, ist: 
Tiere haben keine unsterbliche Seele, daher gibt es für sie kein ewiges Leben. Christus ist gestorben, damit für den zum Ebenbild Gottes geschaffenen Menschen der Weg in die Ewigkeit geöffnet ist.

Das ist vollkommen richtig so. Ohne Jesus Christus, wäre der Himmel auch für alle Menschen verschlossen und wir bräuchten nicht über ewiges Leben zu spekulieren.

Tiere stehen auf einer anderen Stufe der Schöpfungsordnung. Sie haben zwar Gefühle und Intelligenz, das eine mehr, das andere weniger; sie haben sogar eine gewisse Ethik innerhalb ihrer eigenen Gruppe, aber die Beziehung zu Gott (Religion) ist für sie irrelevant. In dem Sinne begehen sie auch keine Sünden. Sie verhalten sich auch manchmal bewusst moralisch ungut (ihrer eigenen Tier-Ethik entsprechend, unsere menschliche zählt nicht für sie), aber das hat eine andere Relation. Wie die ganze Schöpfung brauchen auch sie Erlösung - Paulus erwähnt den Fakt einmal -aber diese Erlösung steht wie der erlösungsbedürftige Zustand in Abhängigkeit vom Menschen.

Um zu verstehen, wie es für Tiere möglich sein könnte, Eingang in die Ewigkeit zu finden, muss man zuerst begreifen, was die Position des Menschen in dieser Frage ist:
Der Mensch gelangt nur in die Ewigkeit, wenn er den Tausch vollzieht, der seinen Ausdruck im Ritus der Taufe findet. Die Taufe hat viele Aspekte, auf die ich hier nicht eingehen will. Aber eines, das Wichtigste und die Grundlage für alles andere, ist, dass mit dem Bundesschluss der Taufe, der Getaufte nicht mehr einfach er selbst ist sondern Teil der Person Christi Getaufte leben nicht mehr ihr eigenes Leben, das unweigerlich zum Tod führt - das haben sie Jesus übereignet -, sie haben dafür einen Anteil am Leben Jesu erhalten. (Wie sie damit umgehen, ist leider oft ein langes trauriges Kapitel.)
Die Aufgabe des Getauften ist es, in Verwirklichung des geschlossenen Bundes, in der Gottesebenbildlichkeit zu wachsen. Das "Erbe" das damit geschenkt ist, ist der vollkommene Anteil an der göttlichen Macht, den göttlichen Fähigkeiten und der Einheit des göttlichen Willens.

Gott ist es, der Leben gibt. Wenn er will, dass etwas lebt, lebt es und der Tod kann es nicht zurückhalten. Logisch folgt daraus, dass wenn wir in dem erwachsen werden, was uns in der Taufe geschenkt ist, wir wohl auch - ganz in Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters, alles andere ist dann undenkbar - die Macht haben, dem, was uns untergeordnet ist (und nach Genesis ist das die Tier- und Pflanzenwelt) Leben zu verleihen. 

Über die Ewigkeit können wir nur spekulieren, aber immer in Anbetracht unserer Unkenntnis über die Details der Ewigkeit können wir wohl davon ausgehen, dass wir durch den Anteil an der Gottheit Christi, den wir erhalten, auch den Tieren und Pflanzen, denen ein Teil unserer Liebe gehört, Leben verleihen können. Warum nicht? Gott sah, dass alles, was er geschaffen hatte, gut war, heißt es in Genesis. Für die Tier- und Pflanzenwelt ist das keine Willens- und Entscheidensfrage in Bezug auf Gott, sie können unsere Freunde sein, die einfach Freude am Dasein haben.

Leider haben wir allerdings keine Macht und Autorität, das gleiche anderen Menschen zu geben; hier stoßen wir auf die Schranken von deren Willensfreiheit und deren Beziehung oder Nichtbeziehung zu Gott.

Woraus folgt: sich für das Seelenheil anderer Menschen einzusetzen, ist eine große Herausforderung, denn alles hängt einmal von deren eigener Entscheidung ab - während das potentielle Dasein und Wohlsein geliebter tierischer Wesen in der Ewigkeit von unserer eigenen Entscheidung in Bezug auf Gott abhängt. Wenn wir in der Liebesbeziehung der Dreieinigkeit sind, kann vieles daraus Leben erhalten.