Nur wenig bringt mich derzeit zum sofortigen Schreiben eines Posts (einfach zuviel um die Ohren), aber das hier muss einfach exponiert werden. Gefunden habe ich es auf dem heutigen Kalenderblatt. Verfasser ist laut diesem ein P. Gerhard Eberts.
Ich zitiere:
"Brot beruhigt, Brot versöhnt, Brot lädt ein, zu feiern
Einmal im Jahr machen wir das öffentlich. Am Fronleichnamstag."
(Wie bitte? Wir machen an Fronleichnam öffentlich, dass Brot beruhigt, versöhnt und zum Feiern einlädt?)
"Einmal im Jahr tragen wir diese Brot hinaus auf unsere Straßen. Dabei wird das unscheinbare Brot, die Hostie, in einer goldenen Monstranz getragen."
(Ach so, Fronleichnam ist ein Brotgedenktag. Wir verehren Brot so sehr, dass wir es in ein goldenes Gefäß stecken und durch die Straßen tragen ....)
"So können wir zeigen, wo unsere wahren Schätze liegen."
(Nämlich normalerweise zuhause im Brotkasten anscheinend, wenn ich diesem Text folge. Wir brauchen wohl mehr Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln.)
"Nach der Prozession wird die Monstranz wieder zurückgestellt in die Sakristei."
(Klar, wichtig über den Verbleib eines teueren goldenen Gegenstandes informiert zu werden. Was passiert eigentlich mit der Brotscheibe? Ach, es geht noch weiter.)
"Denn nach der Prozession ist jeder, der kommuniziert hat, eine lebendige Monstranz."
(Hmmm, mit eigebautem Schaufenster? - Und wieso eigentlich nach der Prozession? Eine kleine Berührung mit der Realität wäre ja vorhanden gewesen, hätte dieser Schreiber gesagt, nach der heiligen Kommunion. Aber die scheint sekundär, denn es soll ja von der Prozession abhängig sein, behauptet er. Ist da jemand etwas, nein, so ziemlich alles durcheinander gekommen? Und warum veröffnet man solche verwirrten Äußerungen dann in einem "katholischen Tageskalender"?)
CAVE: Wer auch immer diesen Text unbedarft und ohne detailliertes Vorwissen liest: Bei Fronleichnam handelt es sich NICHT um eine Würdigung des Nahrungsmittels Brot, sondern, das, was da wie eine Backoblate aussieht und sich in der Monstranz befindet, ist nach katholischer Glaubensüberzeugung kein "etwas" sondern "jemand" und zwar nicht irgendjemand sondern der Herr Jesus Christus selbst, weil diese Hostie nicht mehr das Brot ist, wie das sie optisch noch aussieht, sondern seit den Wandlungsworten in der heiligen Messe der Leib Jesu Christi selbst ist. Wer dazu Details braucht, suche einmal unter dem Stichwort "Transsubstantiation" (Link dazu) oder befrage einen Katholiken oder Orthodoxen, der tatsächlich weiß, was der zentrale Inhalt seines Glaubens ist.
In dieser Prozession wird also Jesus Christus durch die Straßen getragen, nicht Brot. Er wird geehrt und verehrt (früher von allen, die ihn bei dieser Prozession begleiteten und von vielen am Straßenrand, heute eher noch von einigen wenigen, die tatsächlich wissen, dass das nicht irgendein Stückchen Brot ist. Und falls jemand sieht, dass tatsächlich jemand sich hinkniet, wenn die Monstranz vorbeigetragen wird: diese Geste der Verehrung gilt NICHT dem Pfarrer oder anderen Geistlichen, die da unter diesem Baldachin ("Himmel" genannt) dahergehen, und erst recht NICHT einem Bäckereierzeugnis sondern dem HERRN und ERLÖSER der Welt, der in dieser ehemaligen einfachen Scheibe Brot mitten unter uns gekommen ist.
danke!
AntwortenLöschenIch war heute früh auch ziemlich verwirrt, als ich das Kalenderblatt gelesen habe...
Ich habe das Kalenderblatt auch gelesen. Traurig, aber diese Art über die hl. Eucharistie zu sprechen ist ja heute fast schon Standard. Man denke nur an das ewige Gerede vom "heiligen Brot".
AntwortenLöschen... gibt's auch jemanden, der weiß, wo man die richtigen, die in die richtige Richtung weisenden Texte findet?
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