Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

neue Broschüre der CE zu Gebetshäusern und Gebetsinitiativen

Unter diesem Link  findet man eine pdf-Version der neuesten Broschüre des Theologischen Ausschusses der CE Deutschland "Ein Haus des Gebetes".

Es wird zunächst über die jahrhundertealte Tradition des ständigen Gebetes informiert, verschiedene, insbesonders neuere Initiativen werden genannt, weiterhin gibt es Hinweise und Anregungen zu katholischen Gebetshäusern, gefolgt von einem Exkurs zu dem evangelikal geprägten IHOP Kansas, das nicht nur Vorreiter in der neuen Gebetsbewegung ist, sondern auch sehr von Endzeittheorien geprägt ist, die auf in erster Linie protestantischen Konzepten des Milleniarismus und Dispensationalismus basieren und die seitens der römisch-katholischen Kirche nicht akzeptiert sind.

Samstag, 4. Juli 2015

Moderne Glaubenssätze


Dies sind eindeutig Glaubenssätze einer neuen noch recht im Bewusstsein aller ausformulierten Religion, die allerdings ihre Beachtung mithilfe der Gesetzgebung immer stärker anderen auferlegt. Es sind Glaubenssätze, weil ihre Inhalte sich mit Logik nicht erschließen und erklären lassen. Dennoch wird der Eindruck vermittelt (z.B. in Umfrage-Ergebnissen), dass die Mehrheit der Menschen diesem neuen noch unbenannten Glauben anhängt.

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1.       Die Sexualität eines jeden Menschen ist unabhängig vom biologischen Geschlecht und jederzeit frei individuell neu formulierbar. Hiervon gibt es nur eine Ausnahme: rein heterosexuelles Verhalten und Akzeptanz des eigenen biologischen Geschlechts beruht stets auf Manipulation und ist mit allen Mitteln zu bekämpfen und zu untergraben. Nur so kommen auch diese Fehlgeleiteten in den Genuss der Freiheit.

2.       Emotionale Zuneigung ist das höchste Gut und der oberste Maßstab. Sie wiegt weit mehr als eingegangene Verpflichtungen, die unter Umständen dreist verlangen, man solle auf seine volle emotionale Befriedigung verzichten und Verantwortung gegenüber der eigenen Familie. Wenn diese die emotionalen Bedürfnisse und derzeitigen sexuellen Interessen des Individuums nicht höher schätzt als ihre eigenen, dann haben sie kein Recht auf Berücksichtigung. Dies gilt allerdings nur, wenn es sich bei den sexuellen Interessen um nicht heterosexuelle und der Treue zu einem gegebenen Versprechen verpflichtete handelt.

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3.       Es gibt nicht Bewundernswerteres, als wenn jemand Partner und Kinder verlässt um sich selbst zu verwirklichen und möglichst darüber noch die Presse informiert. Wehe über den, der hier nicht in Jubel ausbricht und applaudiert.

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4.       Heterosexualität, insbesondere wenn sie weder promiskuitiv, noch SM noch fetischisch ist, ist ein Produkt politischer Indoktrinierung und kann nicht natürlich sein. Leute daraus zu befreien, ist das oberste Ziel. Wohingegen die bunte Vielfalt aller anderen Formen von Sexualität ausnahmslos angeboren und natürlich ist. Darum ist jeder Versuch jemanden auch nur zu beraten, der sich davon entfernen möchte um der unnatürlichen Heterosexualität zuzuneigen, mit allen gesetzlichen Mitteln zu kriminalisieren und zu verhindern.

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5.       Es ist völlig unerheblich, dass sich auf gesellschaftlichen Leitungsfunktionen überproportional zu dem, was die noch in ihrer Indoktrination befangene Bevölkerung lebt, Menschen befinden, die dem Leitbild Promiskuität und Nicht-Heterosexualität entsprechen und die sogar oft von den immer noch im Irrtum Befangenen angesichts vermuteter politischer und anderer Fähigkeiten auf diese Positionen gewählt worden sind. Solange die Nicht-Heterosexualität nicht als Idealbild anerkannt ist, ist diese als diskriminiert und unterdrückt zu betrachten und nach allen Kräften zu privilegisieren, um diese Ungerechtigkeit aufzuheben.

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6.       Kinder sind vor sexueller Belästigung zu schützen. Dazu gehört Pornographie aller Art. Ihnen solche zu zeigen ist eine Straftat. Es sei denn, es handelt sich bei den sexuellen Bildern und Akten, die sie möglichst auch selbst experimentell probieren sollten darum, dass sie dadurch an promiskuitives nicht-heterosexuelles Verhalten gewöhnt  und damit befreit werden. Dies ist möglichst schon in den Kindergärten zu fördern.

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7.       Kinder sind ungeheuer wertvoll, d.h. erwünschte Kinder. Sie werden schon im Mutterleib in die Familie integriert, die ganze Familie lebt mit ihnen die vollen 9 Monate bis zu ihrer Geburt und jedes Kind weiß, dass das Brüderchen und Schwesterchen natürlich schon lange vor der Geburt gelebt hat. – Völlig anders ist die Lage, wenn das Kind nicht erwünscht ist, dann ist es bis zur Geburt nur eine Art Tumor, der jederzeit beseitigt werden darf. Darunter fallen selbstverständlich und über jeden Zweifel erhaben auch die Kinder im embryonalen Stadium, die gentechnisch ohnehin nur als Reserve oder Materiallager produziert wurden. Da sie nicht erwünscht sind, sind sie keine Menschen und können auch für Forschungszwecke als Material verwendet werden.

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8.       Aus den bisherigen Glaubenssätzen, die klar definieren, dass Menschen nur dann Menschen oder zu respektierende Menschen sind, wenn sie von den Verfassern dieser Glaubenssätze den Status „erwünscht“ erhalten, ergibt sich, dass auch zu zweckdienlichen Maßnahmen zu greifen ist, wenn jemandem der „Erwünschtstatus“ nicht (mehr) erteilt werden kann. Diese Menschen sollten eigentlich kein Verlangen haben, als der Gesellschaft mit ihren unverhältnismäßigen Forderungen nicht mehr zur Last zu fallen. Infolgedessen ist die Gesetzgebung zum leichteren Zugang für diese nicht (mehr) Erwünschten zu Mitteln und Hilfspersonen zu erleichtern, die ihr schleuniges Ableben garantieren. Nur Menschen, die dem nachkommen, sind wahrhaft frei in ihrer Entscheidung.

DIES SIND NICHT MEINE GLAUBENSSÄTZE. ABER ES SCHEINEN DIE GLAUBENSSÄTZE VIELER POLITIKER UND DER MEDIEN ZU SEIN.
Ich wende mich dagegen.




Samstag, 23. Mai 2015

Wenn ein Mädchen ein Junge sein will (und umgekehrt) -

- dann heißt das noch lange nicht, dass dieses Kind nun transsexuell oder was auch immer ist. Es heißt nur, dass es in Lebensumständen ist, die es ihm wünschenswert erscheinen lassen, nicht das eigene Geschlecht zu haben. In den letzten Tagen haben die Medien ja fleißig solche Geschichtchen ohne irgendeine Beweiskraft geschrieben. Es werden allerhand äußerliche und kulturelle Dinge genannt, die so gut wie nichts über die Geschlechtszuhörigkeit aussagen. "A mochte nie mit Puppen spielen", B wollte lieber Kleider trage usw.

Wenn man mich mit 13 gefragt hat, habe ich ausdauerndst erklärt, dass ich lieber ein Junge wäre, und das hatte rein gar nichts mit Sexualität zu tun oder mit biologischem Geschlecht sondern allein damit, dass man mir genauso ausdauernd klarzumachen versucht hatte, dass ich so ziemlich alles, was ich tun wollte, nicht tun könne, weil ich ein Mädchen sei. Viele der Einschränkungen waren zu meinem Schutz gedacht, aber es waren Einschränkungen.
Wenn ich sagte, ich wäre lieber ein Junge, meinte ich, dass ich die Welt bereisen können wollte, ohne befürchten zu müssen in einigen Ländern als minderwertig behandelt zu werden, weil ich ein Mädchen bin. Ich wollte nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, vergewaltigt zu werden, wie das alleinreisenden Mädchen leider doch öfter zu geschehen schien. Ich wollte einfach eine Form haben, in der ich ich selbst sein kann und nicht auffalle und mit Extrarisiken rechnen muss, und es schien, dass das einfacher wäre, wenn ich kein Mädchen wäre.
Das waren soziale, gesellschaftliche, kulturelle Probleme - aber keine des biologischen Geschlechts per se.

Puppen fand ich eben totlangweilig. Das teile ich mit vielen anderen Mädchen.
In rosa hat mich ab dem Alter von 5 Jahren nicht mehr gesehen (und vorher selten).
Röcke und Kleider fand ich zu unpraktisch zum rennen und klettern.
Ich wollte gerne ein Reisender werden wie Old Shatterhand / Kara ben Nemsi, dafür habe ich geübt mit 13 - und war recht ungehalten über Hindernisse, die mir da in den Weg gelegt wurden, inklusive die der körperlichen Entwicklung.

Ja, ich hatte lange Zeit Probleme anzunehmen, dass ich weiblich bin, aber nur wegen dem, was andere damit verbunden haben und mir aufzwingen wollten

Und offenbar haben etliche Jungen vergleichbare Probleme. Einfach weil sie ein paar andere Interessen haben als die Mehrheit der Jungen. Oft weil sie den Eindruck haben, dass Mädchen ständig bevorteilt werden und es überhaupt viel einfacher haben.

Mir ist die Absurdität dieses Missverständnisses erst klargeworden, als mir ein Mann von mir wissen wollte, ob das nicht viel schöner und leichter als Frau sei. Da konnte ich ihm ein ganz klares Nein geben.
Was mich die meiste Zeit gekostet hat, war den "Mädchen-Mädchen", die mit Begeisterung alle Klischees über Frauen erfüllen nicht konstant mit tiefster Verachtung zu strafen, weil ihre Schminksucht und ihr ganzes Getue mir als ebenfalls Mädchen quasi den Ruf ruiniert.

Wenn ein Junge Röcke tragen möchte, heißt das keineswegs, dass er sexuelle Identitätsprobleme hat, aber es heißt, dass er festgestellt hat, dass um niedliche Röcke tragende Kinder manche Erwachsenen viel mehr Getue machen. Er möchte, dass man von ihm entzückt ist und wenn man das durch einen Rock bekommt, dann her mit dem Rock! Ich vermute stark in einem Land wie Sudan dürfte kaum ein Junge das Verlangen haben, in einen blauen Sack mit Gitter vor den Augen gesteckt zu werden - das bringt ja keine Vorteile. Wenn ein Mädchen keinen Rock tragen mag, heißt das oft: Jetzt nimm mich mal ernst mit meinen Fähigkeiten, mir stinkt das Getue und ach-wie-hübsch, mit dem ich eingesperrt werde, jetzt vergiss den äußerlichen Schrott und sieh mich als Person!

Diese Botschaften wären ernst zu nehmen: dass viele kleine Jungen sich nicht um ihrer selbst willen geliebt fühlen und mehr Aufmerksamkeit wollen und dass viele kleine Mädchen in ihren Fähigkeiten mehr anerkannt werden wollen. Die Aussage ist meistens ganz simpel: "Ich möchte so gut behandelt werden, wie ein Mann/eine Frau." Und was jemand als "gut" empfindet, variiert eben.

Das verheerendste ist, statt auf diese Signale zu hören und zu geben, was so ein Mensch braucht und tatsächlich sucht, dann gleich mit OP und den entsprechenden Verstümmelungen und massiver Hormontherapie eine Hilfe zu bringen, die gar keine ist und das eigentliche Problem belässt.

Es ist die gleiche Verirrung, wie auf die Aussage "ich möchte sterben" mit der freundlichen Beseitigung der Person zu reagieren, obwohl diese doch nur Angst vor drohenden und bestehenden Umständen hat, denen sie sich nicht gewachsen fühlt. Als ob sich nicht fast jeder von uns schon einmal den Weltuntergang bitte in den nächsten 24 Stunden gewünscht hätte, um einen anderen unangenehmen Verhängnis zu entgehen.

Samstag, 16. Mai 2015

Meine Begegnung mit "Wiedersehen mit Brideshead"

In der letzten Zeit sind mir gleich Besprechungen des Buches/Films "Wiedersehen mit Brideshead" von Evelyn Waugh begegnet, und weil diese Filmserie tatsächlich etwas war, das mich mehr berührte als andere Filme, möchte ich das hier auch einmal festhalten.

Ich stieß´vor gut 20 Jahren am Samstagabend mit meinen Eltern bei der Suche nach irgendeinem brauchbaren Fernsehprogramm auf die erste Folge der Serie und irgendwie blieben wir daran hängen. Was meinen Eltern daran gefiel, kann ich nicht sagen. Ich mochte die beteiligten Charaktere und ich denke, ich mochte das Gefühl einer einer Welt, die mitten in der alltäglichen existiert und die vom Katholischsein durchdrungen ist. Keiner der Charaktere ist ganz heil und außer Cordelia gelingt es, glaube ich, niemanden, seine Glaubensüberzeugungen mit dem Gelebten ganz in Einklang zu bringen und trotzdem ist da etwas spürbar, das größer ist, das tragen kann und auffängt, wenn man den Halt verliert. In allem Scheitern scheint immer noch eine Hoffnung da zu sein, und der zentrale Raum, in dem sie fühlbar ist, ist die Hauskapelle, die Charles zu Anfang der Geschichte betritt.

Ich denke, es war dieser Film aus dem in mir die innere Gewissheit reifte, dass gleich welche Stürme toben, gleich wieviele sich vom Glauben abwenden und zum Spielball auf den Wellen des Zeitgeistes werden, es ein unzerstörbares Herz des katholischen Glaubens gibt, weil irgendwo jemand in einer abgelegenen dunklen Kapelle oder Kirche den Berührungspunkt mit der Unendlichkeit gefunden hat und betet.

Ein Danke dem Autor und der wohl sehr guten Verfilmung. Ich bezweifle eher, dass die neuere Filmversion von 2008 Ähnliches vermittelt.

Samstag, 28. März 2015

Wem nützt es? Fortsetzung in Limburg

«Wir haben ein Gutachten eines Kirchenrechtlers mit dem Ergebnis, dass der Bischof als Letztverantwortlicher in der Verwaltung und der Vermögensverwaltung Entscheidungen getroffen hat, die zu Vermögensschäden geführt haben», sagte der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, der «Frankfurter Rundschau» (Donnerstag).

Limburg will jetzt vor das römische Kirchengericht und scheint einen Prozess gegen seinen ehemaligen Bischof zu erhoffen Wundervoll in die Presse lanciert genau vor Palmsonntag, um durch die verschiedenen Empörten so richtig toll von der Karwoche und Ostern abzulenken, könnte man fast meinen. - Eine andere wirklich bittere Meldung hat das so schmackhafte Skandälchen aber von den Titelseiten verdrängt und konfrontiert uns alle mit dem grausamen Tod Unschuldiger.

Dennoch frage ich mich, was man in Limburg mit der angestrebten kirchlichen Verurteilung noch erreichen will. Befriedigung irgendwelcher Rachegelüste? Ich meine, der Bischof ist ja nicht mehr Bischof von Limburg sondern hat jetzt eine recht unbedeutende Stelle an der römischen Kurie inne.
Ein grausiges Spießrutenlaufen und öffentliche Diffamierungen (zum Teil auch ganz ungerechtfertigte) musste der Bischof auch schon über sich ergehen lassen.
Mit was möchte man ihn denn noch strafen? Welchen Sinn können weitere Verurteilungen eigentlich noch haben? Soll er jetzt mit dem, was er an Privatvermögen hat, haftbar gemacht werden? Von seinem derzeitigen Gehalt kann er bestimmt keine riesigen Bußbeträge erstatten - es ist wohl auch nicht zu erwarten, dass er eben dazu von der Rota verurteilt wird.

Er mag ja unkluge Entscheidungen bei den Limburger Baumaßnahmen getroffen haben, die zu mindestens 3-4 Millionen höheren Kosten geführt haben. Und tatsächlich, auch wenn gut 20 Leute, die das hätten verhindern müssen und sollen und können das nicht getan haben, er hat als Bischof letztendlich die Verantwortung, andererseits, er hat sich ja nicht persönlich daran bereichert.und man kann wohl auch nicht behaupten, der Bischöfliche Stuhl sei durch all dies finanziell ruiniert worden.
Dann ist es auch schon sehr befremdlich, dass alle die Nicht-Letztverantwortlichen sich bequem herausreden, sie hätten das aus Respekt vor dem Bischofsamt getan bzw. ja nicht getan, was sie hätten tun müssen. Das aus dem Mund von Personen, die kein Problem hatten, den Bischof gegenüber Presseleuten geisteskrank und anderes zu nennen. - Klar doch, sehr respektvoll.

Was also will man noch erreichen? 
Jedem ist klar, dass so ein Prozess, wenn er überhaupt ernsthaft eine Grundlage haben sollte, dafür sorgen wird, dass das Ansehen der katholischen Kirche weiter geschädigt wird. Denn jenseits aller reell verhandelten Dinge, wird es wieder zu vielen Beschuldigungen kommen. Schlimmer noch, das Ganze macht auf den, der es von außen mitverfolgt einen Eindruck von Hass und Unversöhnlichkeit. - Durch das erste wird wieder einmal massiv von der Beschäftigung mit dem Evangelium abgelenkt, durch das letztere wird die christliche Botschaft in den Augen der Öffentlichkeit in ihr Gegenteil pervertiert.

Wem nützt das Ganze also? Was soll noch erreicht werden?








Samstag, 31. Januar 2015

Kommen Tiere in den "Himmel"?

Da der Begriff "Himmel" zu missverständlich ist, sollte es besser heißen: Wird es in der Ewigkeit auch Tiere geben, insbesondere welche, die wir gern hatten?

Es gibt darauf eine Antwort, die sowohl theologisch akzeptabel sein dürfte UND trauernden Tierfreunden eine Hoffnung gibt UND noch gut für das geistliche Leben der betroffenen Menschen ist.

Die Antwort, die man von theologisch Gebildeten meistens hört, ist: 
Tiere haben keine unsterbliche Seele, daher gibt es für sie kein ewiges Leben. Christus ist gestorben, damit für den zum Ebenbild Gottes geschaffenen Menschen der Weg in die Ewigkeit geöffnet ist.

Das ist vollkommen richtig so. Ohne Jesus Christus, wäre der Himmel auch für alle Menschen verschlossen und wir bräuchten nicht über ewiges Leben zu spekulieren.

Tiere stehen auf einer anderen Stufe der Schöpfungsordnung. Sie haben zwar Gefühle und Intelligenz, das eine mehr, das andere weniger; sie haben sogar eine gewisse Ethik innerhalb ihrer eigenen Gruppe, aber die Beziehung zu Gott (Religion) ist für sie irrelevant. In dem Sinne begehen sie auch keine Sünden. Sie verhalten sich auch manchmal bewusst moralisch ungut (ihrer eigenen Tier-Ethik entsprechend, unsere menschliche zählt nicht für sie), aber das hat eine andere Relation. Wie die ganze Schöpfung brauchen auch sie Erlösung - Paulus erwähnt den Fakt einmal -aber diese Erlösung steht wie der erlösungsbedürftige Zustand in Abhängigkeit vom Menschen.

Um zu verstehen, wie es für Tiere möglich sein könnte, Eingang in die Ewigkeit zu finden, muss man zuerst begreifen, was die Position des Menschen in dieser Frage ist:
Der Mensch gelangt nur in die Ewigkeit, wenn er den Tausch vollzieht, der seinen Ausdruck im Ritus der Taufe findet. Die Taufe hat viele Aspekte, auf die ich hier nicht eingehen will. Aber eines, das Wichtigste und die Grundlage für alles andere, ist, dass mit dem Bundesschluss der Taufe, der Getaufte nicht mehr einfach er selbst ist sondern Teil der Person Christi Getaufte leben nicht mehr ihr eigenes Leben, das unweigerlich zum Tod führt - das haben sie Jesus übereignet -, sie haben dafür einen Anteil am Leben Jesu erhalten. (Wie sie damit umgehen, ist leider oft ein langes trauriges Kapitel.)
Die Aufgabe des Getauften ist es, in Verwirklichung des geschlossenen Bundes, in der Gottesebenbildlichkeit zu wachsen. Das "Erbe" das damit geschenkt ist, ist der vollkommene Anteil an der göttlichen Macht, den göttlichen Fähigkeiten und der Einheit des göttlichen Willens.

Gott ist es, der Leben gibt. Wenn er will, dass etwas lebt, lebt es und der Tod kann es nicht zurückhalten. Logisch folgt daraus, dass wenn wir in dem erwachsen werden, was uns in der Taufe geschenkt ist, wir wohl auch - ganz in Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters, alles andere ist dann undenkbar - die Macht haben, dem, was uns untergeordnet ist (und nach Genesis ist das die Tier- und Pflanzenwelt) Leben zu verleihen. 

Über die Ewigkeit können wir nur spekulieren, aber immer in Anbetracht unserer Unkenntnis über die Details der Ewigkeit können wir wohl davon ausgehen, dass wir durch den Anteil an der Gottheit Christi, den wir erhalten, auch den Tieren und Pflanzen, denen ein Teil unserer Liebe gehört, Leben verleihen können. Warum nicht? Gott sah, dass alles, was er geschaffen hatte, gut war, heißt es in Genesis. Für die Tier- und Pflanzenwelt ist das keine Willens- und Entscheidensfrage in Bezug auf Gott, sie können unsere Freunde sein, die einfach Freude am Dasein haben.

Leider haben wir allerdings keine Macht und Autorität, das gleiche anderen Menschen zu geben; hier stoßen wir auf die Schranken von deren Willensfreiheit und deren Beziehung oder Nichtbeziehung zu Gott.

Woraus folgt: sich für das Seelenheil anderer Menschen einzusetzen, ist eine große Herausforderung, denn alles hängt einmal von deren eigener Entscheidung ab - während das potentielle Dasein und Wohlsein geliebter tierischer Wesen in der Ewigkeit von unserer eigenen Entscheidung in Bezug auf Gott abhängt. Wenn wir in der Liebesbeziehung der Dreieinigkeit sind, kann vieles daraus Leben erhalten.