Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 19. November 2014

HINTERGRÜNDE UND ÜBERLEGUNGEN ZUM BEFREIUNGSDIENST (EXORZISMUS) Teil 3: Wer braucht nun einen Exorzismus?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Nach der Erfahrung vieler Exorzisten sind es oft gar nicht die Menschen, die meinen, sie bräuchten Hilfe auf diesem Gebiet.  D.h. oft liegen Symptome vor, die auf eine außergewöhnliche diabolische Belästigung hindeuten könnten, aber bei genauerer Diagnostik stellt sich dann heraus, dass es sich stattdessen um psychische Probleme handelt. Diese Betroffenen sind darüber oft schwer enttäuscht, da ihr Leidensweg nun doch nicht relativ schnell und effektiv beendet werden kann; Exorzismen können sich zwar über Monate hinziehen, psychische Problem aber über Jahrzehnte hinweg oder lebenslang bestehen.

Viel häufiger sind die Fälle, die sich ihres Problems gar nicht bewusst sind. So berichtet ein US-amerikanischer Priester, dass bisher keiner der Fälle, die ihm durch das Bistum zugeschickt wurden, ein authentischer Fall war. Dennoch hat er reichlich zu tun. Er lädt nämlich Menschen, die ihm – ob nun in Gesprächen, auf Treffen oder bei der Beichte -  begegnen und die Probleme erwähnen, die durchaus auch ihre Ursache im dämonischen Bereich haben können, ein, doch einen Termin zu einer speziellen Segnung zu vereinbaren.  Viele nehmen das Angebot an. Er empfiehlt vorher, bei einem anderen Priester zu beichten, damit der Boden auch entsprechend bereitet ist. Im Verlauf des Termins, der auch durch eine Helfergruppe von Gebet begleitet wird, unterhält man sich zunächst entspannt, bis es nach einer Reihe vorbereitender Gebete auch der kleine Exorzismus  von Leo XIII gesprochen wird, bei dem es dann für viele sehr überraschend zu Manifestationen kommt.
Dabei muss es sich durchaus nicht immer gleich um spektakulärere Formen handeln, die mit einer deutlichen Persönlichkeitsveränderung einhergehen. Manchmal zeigt sich die Belastung nur darin, dass der Betroffene, der aufgefordert ist, still für sich eine kurze Andacht zur Muttergottes zu halten, wobei er/sie sich das Marienbild  aussucht, dem er/sie persönlich am meisten verbunden ist, ihm selbst unerklärlich völlig außerstande ist, sich auf diese Andacht zu konzentrieren.

Hat sich der Verdacht bestätigt, dass es sich hier um außergewöhnliche diabolische Belästigungen handeln könnte, werden nach diesem ersten diagnostischen Termin weitere – gewissermaßen therapeutische vergeben. Bis zu diesen erhält die betroffene Person allerdings Hausaufgaben. Es gilt dem unerwünschten Eindringling den Aufenthalt möglichst unangenehm zu machen und dazu gehört eine entschieden christliche Lebensführung. Es wird dringend angeraten
-          wöchentlich besser täglich an der heiligen Messe teilzunehmen
-          monatlich besser wöchentlich zu beichten
-          täglich persönlich und wenn möglich mit der Familie zu beten: Bibellesung, inneres Gebet, Rosenkranz, Litanei zum kostbaren Blut
-          alles zu meiden, was der katholischen Lehre widerspricht, insbesondere esoterische und spiritistische Praktiken aller Art (diesen wird auch bei den folgenden Exorzismen explizit widersagt) und auch jede Form illegitimer sexueller Beziehungen (den Wesen um die es hier geht, ist es völlig gleichgültig, was der eine oder andere Theologe für barmherzigen Umgang hält, sie kennen die geistlichen Konsequenzen allen Handelns und nutzen sie rücksichtslos aus)


Als Fazit wäre zu sagen: Viele, denen ein Exorzismus helfen könnte, kommen wohl nie auf die Idee ihn in Anspruch zu nehmen, weil die einzigen Manifestationen, die bei Ihnen erkennbar auftreten, physischer, psychischer oder zufälliger Natur zu sein scheinen. Allerdings kann in solchen Fällen auch ein entschiedenes christliches Leben eine effektive Heilmethode sein. Aufmerksamkeit kann dann geboten sein, wenn dies jemand trotz bestem Willen und Anstrengungen einfach nicht gelingen will.

Außer diesen diagnostisch schwierigen Fällen gibt es dann noch die relativ eindeutigen Fälle, die bisher in Europa eher in dessen Süden bekannt sind, bei denen es zu schlichtweg unerklärlichen Vorkommnissen kommt, die dann gewöhnlich auch von der ganzen Familie bestätigt werden können.

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