Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 22. August 2012

Eigentlich selbstverständlich (2)


Bei Teil 2 geht es auch um ein Eindringen in intime Bereiche, nämlich um Vergewaltigung. Nun ist es zwar so, dass die Mehrheit der Bevölkerung durchaus Vergewaltigungen für falsch und kriminell hält. Allerdings ist es eine Haltung mit Einschränkungen; oft wird im speziellen Fall hinzugefügt, der- oder gewöhnlich diejenige habe es selbst mitzuverantworten. In Wirklichkeit ist es ein trauriger Zustand, wenn man sorgfältig darauf achten muss, zu bestimmten Tageszeiten, an bestimmten Orten und in bestimmter Kleidung möglichst nicht anwesend zu sein, wenn man nicht riskieren will, vergewaltigt zu werden. Wenn alles wäre, wie es sein sollte, dann sollte das einzige, das einer Frau passiert, die nackt unterwegs ist, sein, dass man ihr freundlich ein paar Kleidungsstücke reicht und sie notfalls behutsam informiert, dass es besser ist, so nicht unterwegs zu sein.

Nun kommt es äußerst selten vor, dass eine Frau tatsächlich nackt unterwegs ist. Manche Frauen, besonders junge Mädchen, neigen nur dazu, sich relativ knapp zu bekleiden, weil sie meinen, dadurch hübsch und anziehend zu wirken. In vielen Fällen sieht es eher schrecklich aus, was man ihnen allerdings selten direkt sagen kann und sie sind völlig ahnungslos, dass sie damit eher selten einen Mann animieren, mit ihnen eine liebevolle romantische Beziehung zu beginnen als dass sie etliche Männer in die Verlegenheit bringen, gegen keineswegs romantische Impulse anzukämpfen. Den meisten gelingt es dabei, das sei zu ihrer Ehre gesagt, solchen Impulsen nicht nachzugeben.

Leider gibt es auch Gesellschaftsschichten, die die These vetreten, dass Frauen, die ihnen einen visuellen Anreiz irgendwelcher Art bieten, Freiwild seien und zur eigenen sexuellen Befriedigung benutzt werden können. Das ist ein schwerwiegendes kulturelles Problem (bzw. eines der Nicht-Kultur), besonders wenn dazu nicht einmal durchsichtige Blusen und kaum vorhandenen Beinbedeckungen nötig erscheinen, sondern manche schon offen getragene Haare, sichtbare Knöchel oder nicht bedeckte Arme für Beweisstück genug halten und dies dann als Freibrief sehen, über Frauen herzufallen. Solche Männer haben eindeutig sehr therapiebedürftige Probleme; vielleicht wurde ihnen auch nie vermittelt, dass es ihre Berufung als Mann ist, Frauen zu beschützen und dass es völlig inakzeptabel ist, Frauen, die sich nach ihren Begriffen falsch zu verhalten, wie Gegenstände zu benutzen und sich dabei selbst noch viel falscher zu verhalten. Provokation ist nicht gut, aber Vergewaltigung ist übler.

Mir kamen die Gedanken dazu angesichts des Prozesses, der gerade läuft, weil ein paar junge Türken eine junge Kurdin so bestialisch vergewaltigt haben, dass diese fast verblutet ist und diese Bestialität damit entschuldigten, sie sei eine „Schlampe“ gewesen. Das Mädchen hatte die Schule öfters geschwänzt und war gerne abends lange unterwegs gewesen. Bei der Schwere ihrer Verletzungen durch die Gewaltakte, die sie erlitten hat, nachdem sie vorher vorsätzlich betrunken gemacht wurde, kann vermutet werden, dass die „Schlampe“ mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sogar noch Jungfrau war. Zumindest hatte sie anscheinend nicht vor, ihre Vergewaltiger nach Hause zu begleiten, weshalb die sich ein Treppenhaus als Tatort auserkoren. Mir fiel bei erstem Überlegen kein übliches Wort für männliche „Schlampen“ ein, die sich nicht nur für außerehelichen Sex anbieten sondern Pläne entwickeln, wie sie ihn unwilligen Opfern aufzwingen können, aber als ich das jemand vortrug, wurde mir dann gesagt, die bezeichne man gewöhnlich als „Sauhunde“. Das könnte zutreffen, nicht nur wegen dem vordergründigen Inhalt des Wortes, sondern weil Sauhunde besonders wilde große Hunde für die Saujagd (die Jagd auf Wildschweine) waren, die auch für Menschen gefährlich waren und vorzugsweise in massiven Eisenzwingern gehalten wurden, die der Hundemeister nur mit einer großen Peitsche betrat. Typisch ist auch das Auftreten solcher Sauhunde in Rudeln.

Tierschützer werden hier wohl einwenden, dass diese Hunde durch Zwinger, Peitsche und anderes auf diese Wildheit trainiert wurden und unter anderem Umständen durchaus freundliche Tiere gewesen wären. Das stimmt sicherlich. Aber wo sind die Menschenschützer, die aufschreien, dass Männer so verkommen können und so erzogen und eintrainiert werden, dass sie wie solche auf Aggressivität getrimmten Tiere über Frauen herfallen?

Ein Mann, der das Wort Mann wert ist, beschützt eine Frau, notfalls auch vor ihrer eigenen Dummheit, statt zur Bestie zu werden.

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