Vor knapp zwei Wochen war da ein Leserbrief in der DT, in dem ein beiderseits wiederverheiratetes Paar erklärte, warum es sich nicht bieten lässt, nicht zur Kommunion gehen zu dürfen. An dem Tonfall und Inhalt war so einiges befremdlich um nicht zu sagen unangenehm und der ganze Textduktus zeigte, wie wenig sich die Betroffenen über den Charakter des Sakraments klar waren.
Nun, unter anderem fiel das Argument, man sei kein Katholik zweiter Klasse, der von der Kommunion ausgeschlossen sei. Exemplarischer kann man den Mangel an eigenem Vertehen kaum offenbaren. Mal ganz abgesehen, dass es keine erte und zweite Klasse gibt, was das Katholischsein angeht, gemeint sind ja Rechte und Privilegien, so gibt es dabei doch Klasse. Und die hat man oder man hat sie eben nicht.
Ein Katholik, derandächtig an der Messe teilnimmt und, aus welchen Gründen auch immer, nicht die Kommunion empfängt, hat eindeutig Klasse. Er gibt ein gutes Zeugnis über seinen Glauben, seine Ehrfurcht gegenüber dem Herrn im Sakrament und über die Zentralität der heiligen Messe für seinen Glauben. So jemandem kann man auch gerne Katechesen anvertrauen, weil er nicht einfach sein Gutdünken zum Kanon erklärt und natürlich habe ich vor so jemandem hohen Respekt.
Jemand dahingegen, der sich dem Sakrament der tiefsten Hingabe von Gott und Mensch aneinander mit der Einstellung nähert: Das ist mein gutes Recht, das da zu konsummieren, schließlich zahle ich Kirchensteuer und bin genausogut wie oder besser als die anderen, die die Kommunion empfangen, so jemand hat keine Klasse sondern macht seinem Katholischsein wirklich Schande. Natürlich gibt es dazwischen noch andere Nuancen des Themas, die sich zusammenfassen lassen mit: "Herr, ich weiß, dass meine Disposition kläglich bis nicht vorhanden ist, ich brauche es aber trotzdem, Dir so nahe zu sein, bitte vergib mir, wenn das jetzt falsch ist und mach mich heil." Das sind die Fälle, wo man weder Klasse zeigt noch sie völlig missen lässt, sondern einfach auf Barmherzigkeit angewiesen ist.
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