Update zur Verdeutlichung: Das was da in Moskau geschehen ist, fände sein Äquivalent zum Beispiel, wenn drei Punker(innen) in einem beliebigen Dom in den abgesperrten Altarraum eindrängen und dort unter wildem Gehopse skandierten, die Gläubigen seien Kriecher, der Papst ein frauenhassender Misanthropist, die Priester Heuchler, die nur das Geld der dummen Gläubigen abkassieren wollen, überhaupt seien die alle obrigkeitshörig. Dazu dann noch ein Refrain bei dem zwischen Gott und diversen Exkrementen abgewechselt wird. Und der Aufruf an die Gottesmutter, Feministin zu werden. - Welcher Domschweizer würde nicht eingreifen, wo würde das Bistum nicht Anklage stellen?
Nur das alles zählt plötzlich nicht, weil plötzlich alles gut und erlaubt sein soll, nur weil sich so etwas als Protest gegen Putin ausgibt? Heiligt das etwa solche Geschmacklosigkeiten?
Wollen wir, dass nächstens Gottesdienste regelmäßig von Aktionsgruppen unterbrochen werden, die so endlich mal mehr Öffentlichkeit bekommen und die ihren Groll gegen die Kirche ohnehin als völlig gerechtfertigt und erwiesen betrachten? Gleich auf welch falschen Informationen er beruht?
und hier noch die Verlinkung zu jemand, der sich mit gesetzlichen Dingen auskennt.
Wer wissen möchte, was für ein Text es ist, den diese seltsame Frauengruppe nach gewaltsamem Eindringen in den Altarraum einer der wichtigsten Kirchen Russlands dort zu Gehör gebracht hat, der wird feststellen, dass man dabei kaum von einem "Gebet" sprechen kann. Ich drucke das hier jetzt nicht ab. In zwei Fassungen nachzulesen (einmal im Artikel, einmal in den Kommentaren) ist es hier .
Es mag wahr sein, dass Putin keine Kritik und keine Gegner duldet. Und angeblich richtete sich dieser Protest gegen Putin. Das nimmt man landauf landab zum Anlass, die auch nach unserem StGb kriminellen Ruhestörerinnen zu Märtyrerinnen zu erklären. Das sind sie auf keinen Fall.
Wer eine Kirche so entweiht und dabei derartige Beschimpfungen von Kirche und Gläubigen hören lässt, wird auch hierzulande mit Gefängnisstrafen bedacht. Der Altarraum einer Kirche ist kein Podium für politische Erklärungen und schon gar nicht für Schmutzergüsse wie die hier nicht zitierten.
Wer in die Kommentare zum verlinkten Artikel sieht, kann nachlesen, dass die "armen Frauen" sich bereits in Polen ein Gerichtsurteil über zwei Jahre einhandelten. Die Beleidigung religiöser Inhalte und Glaubensüberzeugungen ist bei ihnen schon Routine.
Warum solche Sympathiekundgebungen für so offensichtliche Verstöße gegen jede normale Ordnung und Anstand? Warum gibt es nicht so flammende Proteste zugunsten des Bloggers Alexei_Anatoljewitsch_Nawalny, der inzwischen auch verhaftet wurde, mutmaßlich weil er Front gegen Putin machte, offiziell werden im illegale finanzielle Transaktionen (Unterschlagung) vorgeworfen.
Fast erweckt es den Eindruck, dass gerade Kirchenschändungen allgemeine Sympathie erwecken können.
Selbst wenn die Hierarchie der russisch-orthodoxen Kirche an mutmaßlich illegalen Vorgehensweisen Putins beteiligt sein sollte, liefert das keinen Grund, einen Kirchenraum zu entweihen und Gläubige zu beleidigen. Dann hätte die Aktion vor den Häusern der Beschuldigten stattfinden müssen.
Man stelle sich vergleichsweise vor hierzulande würde jemand die alte Mähr ausgraben vom Judentum und der Hochfinanz und aufgrund der Griechenlandkrise, in der es viel um Bankenrettungen geht, eine Synagoge stürmen und die dort Anwesenden beschimpfen. Würde man dann auch etwas von Menschenrechtsverletzung skandieren, wenn die Schuldigen zu Recht bestraft würden für ihre Untat?
Ich bin total enttäuscht von den russischen Hackern: warum haben sie nicht Pussy Riot unterstützt und heute die russischen Computersysteme und Behörden lahmgelegt und damit Putin kaputt gemacht? Sind die russischen Hacker so inkompetent geworden, dass sie nicht mehr russische Behörden-Systeme lahmlegen können? Können russische Hacker nur noch europäische Konten plündern?
AntwortenLöschenWie man an obigem Kommentar sieht, verstehen egal, wie klar man es ausdrückt, einige nicht, dass Pussy Riot sich kriminell verhalten hat und das rein gar nichts mit ihrer Haltung zu Putin zu tun hat. Sie sind nicht wegen Meinungsäußerung vor Gericht sondern wegen ihrer groben Missachtung der Rechte anderer Unbeteiligter. So geht es eben nicht. Wer sie unterstützt, zeigt, dass er selbst ein sehr mangelndes Verständnis von demokratischen und gesetzlichen Strukturen hat. - Andererseits gibt es in Russland viele Dissidenten die eine Unterstützung durchaus verdienen, aber sie mangels Bekanntheitsgrad nicht erhalten.
AntwortenLöschenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Tempelreinigung
AntwortenLöschen..wer da mit "Händler" gemeint ist wird ja schon lange kontrovers diskutiert...für PR gehört Putin, der sich desöfteren im Kirchenraum in der ersten Reihe zeigt, halt auch dazu..dass sie dagegegen nun mit "Aug um Aug" d.h. selbst übertrieben "gehandelt" haben, müssen sie nun büssen. Das werden sie auch tun...ohne Gnade "von oben" anzunehmen...über die Höhe des Strafmaßes darf aber weiterhin diskutiert werden...für z.B. Hausfriedensbruch gäbe es in DE max. 1 Jahr...und zum Thema "Blasphemie" ist ja derzeit im Nahmen Osten "die Hölle los"...
Dass russische Strafmaße drakonisch sind, ist kaum zu bestreiten. - Aber wenn es "Auge in Auge" sein soll, eine Aktion da durchzuführen, wo sich jemand gelegentlich sehen lässt, zu einem Zeitpunkt, an dem dieser garantiert nicht da ist, da hätte es jede Menge geeignetere Orte gegeben. Darum ging es dieser Gruppe gar nicht. Sie begehen gezielt und absichtlich Rechtsbrüche wie Ladenraub u.a., es ist nicht der erste gewesen, um Reaktionen herauszufordern. Die Handlung war nicht "übertrieben", sondern gewusst so geplant, s. dazu die Recherche von Moritz Gathmann (FAZ): http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/pussy-riot-lady-suppenhuhn-11867761.html
AntwortenLöschenJustitia ist nicht von dieser Welt !
AntwortenLöschenEin Anders Behring Breivik hat 77 Menschen getötet und dafür 21 Jahre Gefängnis bekommen. Drei Frauen haben sich in einer Kirche nicht ordentlich benommen, haben niemanden getötet oder gar nur verletzt und sollen dafür 2 (zwei) Jahre Straflager bekommen.
Ich finde das erste Urteil sehr mild, und das zweite maßlos übertrieben. Eine saftige Geldbuße oder 8 Wochen Sozialarbeit hätten im Fall der drei wilden Frauen genügt.