Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 25. September 2010

Die Seeschlacht von Lepanto und Maria von Guadalupe

Am 7. Oktober wird das Rosenkranzfest begangen, in Erinnerung an die Seeschlacht von Lepanto, die überraschend doch noch von den Verteidigern gegen die angreifenden Osmanen gewonnen wurde. Damals (1571) hatte Papst Pius V die ganze christliche Welt zum Rosenkranzgebet aufgerufen. Die Lage war so verzweifelt, dass sogar einige sonst verfeindete europäische Staaten Allianzen geschlossen hatten. Aber vielleicht ist es interessant, auch ein weiteres Detail über diese Schlacht zu kennen:
Die Schlacht vor Lepanto war schon so gut wie verloren, die Flotte war direkt in eine Falle gesegelt, sie war klar unterlegen und der Wind stand auch noch gegen sie; das Flaggschiff des Oberkommandos war bereits geentert. Da "stürzte Andrea Doria" (der Kommandant der genuesischen Streitkräfte) "unter Deck und warf sich vor einem neuen Gnadenbild Marias nieder. Nur die Königin des Himmels könne ihm jetzt noch helfen, flehte er, wenn nicht alles verloren sein sollte. Wenn ihr die Christenheit noch irgendwie lieb und teuer war. Unter Tränen rief der junge Kondottiere die fremde Jungfrau mit dem Kreuzmedaillon an.
Es war die erste Kopie der Morenita in Europa, es war Maria von Guadalupe. Alonso Montúfar, Mexikos neuer Erzbischof, hatte das Bild ein Jahr zuvor anfertigen und als Geschenk an Spaniens König verschiffen lassen. Philipp II hatte das Bild an Juan de Austria weitergegeben. Der hatte die Madonna auf dem Halbmond dem gleichaltrigen Admiral Andrea Doria als Glück verheißendes "Pallium" anvertraut, als Schutzmantel für den entscheidenden Waffengang.
Als Andrea Doria wieder an Deck kam, hatte sich der Wind gedreht. Ein Sturm war ausgebrochen und fegte die türkischen Formationen auseinander. Plötzlich konnten die Europäer ihre Feuerkraft ausspielen. Spanier enterten das Flaggschiff Ali Paschas und enthaupteten den Eliteadmiral Selims noch an Bord. Furcht ergriff die Türken, Panik machte ihr Manövrieren unmöglich ..." (zitiert aus Paul Badde: Maria von Guadalupe. Wie das Erscheinen der Jungfrau Weltgeschichte schrieb).

Hier geschah etwas sehr Signifikantes. Durch das Erscheinen dieses Bildes (anders kann man es nicht nennen, da es neben dem Volto Santo von Manopello und dem Turiner Grabtuch eines der drei nicht von Menschenhand geschaffenen Bilder ist, von deren Existenz wir wissen) wurde ganz Mittel- und Südamerika christlich. Nicht etwa durch den Zwang der Eroberer, der hatte nur Widerstand geweckt. Mit dem gekreuzigten Jesus hatten die Indios nichts anfangen können; Menschenopfer waren für sie zu alltäglich. Tod und Blut waren so sehr Alltag, dass sie da nichts erschüttern konnte. Erst die Symbolik jenes Bildes erschloss ihnen die Heilsbotschaft. Und dann kommt die erste Kopie gerade rechtzeitig nach Europa und an Bord eines Schiffes eines der Befehlshaber bei der Seeschlacht von Lepanto.

Es ist faszinierend, und nicht der einzige Mosaikstein faszinierender Zusammenhänge, den Badde in seinen Büchern über das Muschelseidentuch und das mexikanische Marienbild aufschließt.

1 Kommentar:

  1. Ich darf im frommen Wettbewerb auf folgendes verweisen:
    http://heiligenbildchen.blogspot.com/2006/10/i-support-benedikt-too.html

    Und herzlich willkommen.

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