Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Montag, 16. Dezember 2013

Kennen Sie den?

Geht Hans Meier zum Arzt und schildert ihm seine Beschwerden: „Herr Doktor, mir ist ganz schwach und übel, die Nase läuft, alles tut weh, der Husten fängt an und Fieber habe ich auch. Ich brauche wohl eine Krankschreibung.“
„Aber nicht doch“, ruft der Doktor aus, „ heute morgen waren noch neun andere von den Angestellten aus Ihrem Betrieb bei mir. Alle mit den gleichen Erscheinungen. Da werde ich Sie doch nicht unbarmherzig aus der Produktionsgemeinschaft ausschließen! Da das nun einmal Ihr Zustand ist, erkläre ich ihn als normal gesund.“

Wie, Sie meinen Hänschen Meier würde protestieren? Warum nur? Ach, Sie meinen der Arme fühlt sich so elend, dass er  gar nicht arbeiten will und kann und der Doktor solle mal lieber behandeln als merkwürdige Thesen formulieren.

Dann neuer Versuch:

Geht Erna Meier zum Arzt und schildert ihm seine Beschwerden: „Herr Doktor, nachts muss ich neuerdings öfters raus und ich hab jetzt so einen komischen Mundgeruch gelegentlich. Mehr trinken als sonst muss ich auch, aber das ist ja gesund, oder? Nur die Lauferei nachts nervt. Haben Sie da nicht was?“
„Hmm,“, sagt der Doktor, „und in Ihrem Blutbild sind ein paar Werte erhöht, so dass die offizielle Diagnose beginnender Diabetes lautet. Ich soll Ihnen da jetzt nach Vorschrift empfehlen, sich beim Essen stark einzuschränken und insbesondere möglichst Wasser statt Softdrinks zu sich zu nehmen.  Ziemlich unangenehm, ich weiß.“
„Was?“ ruft Erna Meier. „Mein tägliches Kaffeekränzchen kann ich unmöglich absetzen. Das haben wir auf Monate geplant und ausschließen – da kennen Sie meine Freundinnen nicht! Da würde ich meine sozialen Kontakte gefährden. Und die Cola brauche ich. Sehen Sie, Wasser KANN ich einfach nicht trinken, da wird mir übel. Sie sind doch Arzt, geben Sie mir einfach eine Tablette!“
„Ja, hmmm“, meint der Arzt, „da ginge es mir ganz wie Ihnen. Und ich habe auch was gegen diese verstärkenden Drohungen von offenem Bein, Grünem Star und Nierenschaden bis hin zur Dialysepflicht. Wenn schon dauert es Jahrzehnte bis so etwas auftritt. Wissen Sie was, ich gebe Ihnen hier ein paar Entwässerungstabletten, die Sie morgens einnehmen können und erkläre Sie als damit geheilt. Trinken Sie nach 16 Uhr einfach nichts mehr, dann sollte das lästige Aufstehen nachts wegfallen und genießen Sie Ihr Leben! Und über das, was da in 20,30 Jahren ansteht, machten Sie sich mal keine unnötigen Gedanken.“

Jetzt protestieren hier Ärzte? Also viele Erna Meiers würden aufatmen, wenn sie so eine Empfehlung bekämen. Wollen die denn die Leute quälen? Mit Verboten von Kuchen und Kaffeekränzchen? Mit Aufzwingen von sportlicher Aktivität usw.?

Warum erzähle ich sowas?
Viele Bistümer führen gerade eine Umfrage durch, bei der sie die vorbereitenden Fragen zur anstehenden weltweiten Synode zur Familie weitergegeben haben an alle erreichbaren Kontaktpersonen. Das Bistum Köln hat jetzt die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht und es kam heraus: Viele Katholiken kennen die Lehre ihrer Kirche zu Familie und Sexualität nur periphär. Insbesondere kennen Sie keine Begründungen für Details dieser Lehre und sehr viele halten sich infolgedessen auch nicht an das, was die Kirche dazu lehrt.

Die Schlussfolgerung der Presse:
Da viele Katholiken sich einfach nicht um die Hinweise Ihrer Kirche kümmern - bzw. auch gar nicht wissen, wie sie an diese herankommen sollten - wie sie eine heile und gesunde Familie haben können sondern tun, was sie selbst für richtig erkennen können, sollte man endlich die Lehre ändern.

Da Erna Maier unmöglich auf Cola und Kaffeekränzchen verzichten kann, ohne zu leiden, müssen Behandlungsvorschläge zu Diabetes abgeschafft werden?


Da außer Hans Meier gerade auch fast alle anderen im Betrieb die Grippe haben wird Grippe als Zustand der Gesundheit definiert? 

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