Seitdem Wochenend berichten auch schon amerikanische Medien intensiv über das skandalöse Geschehen in Deutschland. (Eine amerikanische Bekannte ging den Quellen nach und stellte fest, dass die US-Medien ihre Information von den Meldungen in Neuseeland aufgriffen - es ist jetzt also rund um den Erdball gereist.)
Gestern, am 7. November, fand der Antrittsbesuch des deutschen Botschafters im Vatikan statt. Die schriftliche Ansprache des Heiligen Vaters enthält die folgende Passage: "Eine Beziehung, welche nicht beachtet, daß Mann und Frau die gleiche Würde besitzen, bedeutet ein schweres Vergehen gegen die Menschlichkeit. Hier ist es an der Zeit, Prostitution wie auch die weite Verbreitung von Material erotischen oder pornographischen Inhalts, gerade auch über das Internet, energisch einzuschränken. Der Heilige Stuhl wird darauf achten, daß der notwendige Einsatz gegenüber diesen Mißständen seitens der katholischen Kirche in Deutschland vielfach entschiedener und deutlicher erfolgt." Ganz nachzulesen hier.
An dieser Stelle sei auch einmal ausdrücklich erwähnt, dass das Erzbistum Köln als einziges deutsches Bistum seit 2008 keine Anteile mehr an Weltbild hat. Zumindest ein Bischof hat also schon damals das Ausmaß des Skandals und die tiefe Schuldhaftigkeit einer Beteiligung an den mittlerweile weltweit bekannten Praktiken schon vor 3 Jahren erkannt.
Nun wird es spannend, ob noch weitere Bistümer angesichts dessen was im Falle eines Nichthandelns auf ihre Bischöfe zurückfällt, sich zu entsprechenden Maßnahmen entschließen können.
Ne, dat stimmt so nicht. Köln ist das einzige Bistum, das seine Anteile abgegeben hat. Aber es gibt genug (14) Bistümer, die schon zuvor nichts mit Weltbild zu tun hatten (außer mittelbar über den VDD), nämlich Berlin, Erfurt, Magdeburg, Görlitz, Dresden-Meißen, Hamburg, Osnabrück, Hildeheim, Speyer, Mainz, Rottenburg-Stuttgart, Essen, Limburg und Paderborn.
AntwortenLöschenMittelbar ist im Grunde genauso problematisch. Nun weiß ich nicht, wie es genau geregelt ist. Mein Eindruck ist, dass auch mittelbar beteiligte Bistümer Gelder bekommen über Nutzungsanteile oder was auch immer. Köln hat das in Bezug auf sich ausgeschlossen.
AntwortenLöschenJede Beteiligung an den Geldern ist seitens Diözesen kaum zu verantworten.
"Eindruck" ist ein bißchen zu vage. Fakten wären hilfreich. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, daß es eine "Ausschüttung aus Beteiligungen des VDD" an die Bistümer gäbe. Das Geld geht meines (im Hinblick auf die VDD-Finanzen sehr unvollkommenen) Wissens nach direkt in den VDD-Haushalt. Natürlich hat das Einfluß auf die Umlage, die die Bistümer zahlen müssen, aber das ist dann doch seeehr mittelbar. Für eine moralische Verurteilung müßte doch ein klar erkennbarer Geldfluß Weltbild --> DBK --> Bistum bestehen.
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