Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Freitag, 11. November 2011

Moloch

 Interessantes zum Thema Weltbildverlag kann man auch hier nachlesen: http://www.buch-leifels.de/Friesinger_WeltbildVerlag.pdf.
"Vom ursprünglichen Unternehmensauftrag, christlich-katholisches
Gedankengut in gedruckter Form zu verbreiten, ist dabei fast nichts übrig geblieben. Die von Kardinal Karl Lehmann noch unlängst beschworene »christliche Profilierung« des Hauses scheint längst der Ausrichtung auf Gewinnmaximierung aus dem Handel mit Büchern, DVDs, CDs, Software und Unterhaltungselektronik gewichen zu sein....

Die Konzentration im Handel und die hierdurch erhöhten Marktanteile der großen Kettenläden führen
zwangsläufig auch zu veränderten Machtverhältnissen zwischen Verlagen und Händlern: Durch ihre Marktmacht werden die großen Händler künftig die Einkaufskonditionen gegenüber den Verlagen massiver als bisher beeinflussen und bestimmen können. Die Auswahl der einzukaufenden Titel wird dann immer stärker rein ökonomischen Kriterien folgen. Der Titelvielfalt droht das Ende. Schlechte Zeiten auch für den klassischen Buchhandel, denn das  Die Konzentration im Handel und die hierdurch erhöhten Marktanteile der großen Kettenläden führen
zwangsläufig auch zu veränderten Machtverhältnissen zwischen Verlagen und Händlern: Durch ihre Marktmacht werden die großen Händler künftig die Einkaufskonditionen gegenüber den Verlagen massiver als bisher beeinflussen und bestimmen können. Die Auswahl der einzukaufenden Titel wird dann immer stärker rein ökonomischen Kriterien folgen. Der Titelvielfalt droht das Ende. Schlechte Zeiten auch für den klassischen Buchhandel, denn das klassische Berufsbild des Buchhändlers wird
infolge der internen Umorganisation durch die DBH de facto abgeschafft. Bei Hugendubel werden derzeit durch neue zentrale Einkaufsabteilungen die angestellten Buchhändler ihrer wichtigen Aufgaben als Einkäufer und Gestalter des Sortiments enthoben und zu Verkäufern und Auspackern degradiert. Damit einher geht eine tarifliche Abgruppierung. Auf diese Weise etabliert die DBH das Modell einer »Buchhandlung ohne Buchhändler«, was letztlich zu einer völlig veränderten Buchhandels- und Kulturlandschaft führen wird.
Doch nicht nur die angestellten Buchhändler leiden unter der aggressiven DBH-Firmenpolitik des katholischen Medienhandelsriesen. Als ob es die katholische Soziallehre niemals gegeben hätte, tritt überall der Faktor Mensch zurück hinter Investitionen in »effizientes« Controlling, neue Warenwirtschaftssysteme und Gewinnmaximierung.
Betriebsräte und Gewerkschaften berichten von dramatischen Strukturveränderungen, die  einhergehen mit Forderungen nach drastischen Nettolohnsenkungen durch deutlich verlängerte Arbeitszeiten. Die Veränderungen im Einzelhandel in Richtung weiterer Verlängerung oder Aufhebung von Ladenschlusszeiten werden von der DBH kräftig mit vorangetrieben. Vom Schutz katholischer, ja insgesamt christlicher Werte wie Familie oder Sonntagsruhe ist da nichts zu spüren.
All diese beunruhigenden Vorgängewerden maßgebend bestimmt und vorangetrieben durch ein kirchliches Unternehmen, das bisher in der Öffentlichkeit kaum kritisch wahrgenommen wurde. Ebenso fehlt bislang innerkirchlich eine ehrliche Diskussion dieser skandalösen, teils inhumanen und folgenschweren Entwicklung.
Dabei gäbe es manche Frage zu stellen: Wieso kann das kircheneigene Unternehmen Weltbild seine Gewinne weitgehend unkontrolliert reinvestieren, um auf diese Weise immer weiter zu wachsen, ohne sich irgendwelchen christlichen Werten verpflichtet zu zeigen – weder mit den gehandelten Produkten noch in seiner Unternehmenskultur, noch in seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung?"


 Obsolet sein dürfte wohl dieses Zitat aus der FAZ von 2004
„Ob dieses oder jenes Buch nun wirklich den Werten entspricht, die die Kirche fördern möchte - diese Frage sorgt natürlich immer wieder für Diskussionen. Ich denke aber, die Möglichkeit, durch Weltbild mit der ganzen Gesellschaft zu kommunizieren, ist dieses Wagnis wert“ (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/weltbild-verlag-verkaeuflich-ist-gut-1192374.html)
Gesagt hat das Kardinal Lehmann. Seitdem sind 7 Jahre vergangen. Weltbild ist ein durchaus weltlicher Verlag, der weder den Prinzipien katholischer Sozialethik folgt noch christliche Werte vermittelt. Der Verlag ist kein Kommunikationsmittel zwischen Kirche und Welt sondern ein auf maximale Gewinne ausgerichtetes Unternehmen.

Wenn sich etwas dieser Machinerie bedient, ist es jedenfalls nichts authentisch Katholisches. Wer also kommuniziert hier was mit wem und in wessen Auftrag?
Vielleicht wäre es an der Zeit, hier einmal Nachforschungen anzustellen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen