Das bestätigen uns auch alle modernen Theologen - vorausgesetzt natürlich es ist die jahrhundertealte der katholischen Kirche, nicht die derzeitig bevorzugte Version derselben.
Beweis: Seit 40 Jahren hat jede dritte oder vierte Gemeinde mindestens eine eigene Liturgie. Pfarrer, die die Pfarrei wechseln, Gläubige, die eine andere Gemeinde besuchen können sich kaum zurechtfinden.
Wirkt das nach Meinung der Theologen spaltend? NEIN. Das zeigt nur wie lebendig die Kirche vor Ort ist.
Seit ca. 35 Jahren hat jede Gemeinde ein ganzes Set verschiedener Liturgien, wobei die Anhänger der einen (Kindergottesdienste, Familiengottesdienste, Jugendgottesdienste) selten je eine andere oder gar die unverschönerte Normalliturgie besuchen, während andere weite Wege in Kauf nehmen, um die Spezialliturgien zu meiden. Wirkt das nach Meinung der Theologen spaltend? NEIN. Es zeigt wie lebendig die Planer der Spezialgottesdienste als Christen sind und wie notwendig es ist, der unverständigen letztgenannten Gruppe mehr Toleranz beizubringen.
Seit ein paar Jahren darf es die jahrhundertealte Form der Liturgie, die zwar nie abgeschafft aber doch irgendwie verboten und verpönt war (so sehr, dass Priester für ihre Feier mit ernsthaften disziplinarischen Maßnahmen rechnen mussten), wieder geben. Begrüßen die Theologen das als weitere Vielfalt? NEIN. Fast alle sind sich einig, dass hier eine große Gefahr der Kirchenspaltung besteht. Diese eine Form - die natürlich sowieso keinen interessiert und keinen Zulauf hat - muss weiterhin so stark wie möglich eingeschränkt werden. Auf keinen Fall darf eine Normalgemeinde sie als bevorzugte Sonntagsliturgie wählen. Überhaupt ist diese Wiederzulassung (die natürlich keine war) ein verheerendes Unglück.
Ich kann nur noch folgern, dass bei den neuen Spezialliturgien nicht viel Pulver dahinter ist, weil sie ganz wirkungslos verpuffen, während diese eine Form (die mittelalterliche für deren Beseitung doch alle so dankbar waren) die Sprengkraft einer Atombombe, ach was, mindestens einen Protonenbombe hat, weshalb sie nur in vorsichtigsten Dosierungen verwendet werden darf wenn überhaupt.
Nur, wenn das Potential einer Liturgie so hoch ist, warum will es dann niemand nutzen? Ist es nur einfach die Angst vor dem mittlerweile Unbekannten? Ist keiner mehr imstande, die vulkanischen Kräfte zu lenken, wie das doch anscheinend vorher der Fall war? Oder ist es die Überzeugung, dass diese Liturgie bei ungehindertem Vorkommen und Einsatz, die Menschen anziehen und verändern wird, und das man das gar nicht will?
Wenn sie wirklich so unattraktiv ist, wie dauernd versichert wird, warum muss sie dann so entschieden niedergehalten und verpönt werden? Wenn greift sie denn an? Wessen Rechte verletzt sie denn, wenn man es einmal nüchtern betrachtet?
Sehr schön auf die Spitze getrieben!
AntwortenLöschenfinde ich auch
AntwortenLöschenDa ist doch mal was dran - danke für die Gedanken! :-)
AntwortenLöschenquod erat demonstrandum, Beweis durch Widerspruch, wie der Mathematiker sagen würde
AntwortenLöschenHabe diesen Artikel erst jetzt gesehen und gelesen - grossartig!
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