Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Gottseligkeit


Meine Lektüre zur Fastenzeit ist die „Philothea“, geschrieben von Franz von Sales. Ein recht altes Büchlein davon, noch in Sütterlin-Druck, wurde von meiner Mutter beim Durchsortieren alter Speicherbestände im Vorjahr aufgestöbert und wartet seitdem bei mir, studiert zu werden.

Das Thema des Buches ist die „Gottseligkeit“, ein Begriff mit dem ich beim ersten Hören auch erst einmal nur vage Vorstellungen verbunden habe, denn aus dem Sprachgebrauch ist es mir unbekannt.

Doch Franz von Sales ist gründlich. Er beginnt mit einer Begriffsdefinition:
„Die (tätige) Liebe (=caritas) ist ein geistiges Feuer; wenn sie recht entflammt, wird sie Gottseligkeit genannt. Mithin thut die Gottseligkeit zum Feuer der Liebe nur noch die Flamme hinzu.“

Anschaulich beschreibt Franz von Sales, dass manche Vögel nicht fliegen können, andere – nämlich Hühner – nur selten und schwerfällig fliegen, wieder andere Meister im Fliegen sind.
„Gute Menschen, welche aber die Gottseligkeit noch nicht ereicht haben, erheen sich wohl zu Gott durch gute Werke, jedoch selten, langsam und schwerfällig.“
Philothea, 1. Kapitel

Es gilt also, vom Huhn zum Adler oder zur Schwalbe zu werden – eine nette Herausforderung. für alle. Denn ganz explizit richtet sich die Philothea an alle, die im normalen Berufs- und Alltagsleben stehen, gleichgültig, ob reich oder arm, Mann oder Frau, jung oder alt.

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