Wie es sich so fügt, hatte Anuntiator ein Video gepostet, das das von mir kurz bevor begonnene Thema vertiefte; ich wies diese Woche darauf hin. Die Quelle ist gloria.tv, und der direkte Link für das Video ist dieser http://gloria.tv/?media=32533
Den Text habe ich auch einmal mitgeschrieben und hoffe damit kein Copyright zu verletzen, wenn doch, bitte ich, mich darauf hinzuweisen. Hier ist er:
Billet für die Reise ins Paradies …
Abfahrt zu jeder Stunde; Ankunft, wann Gott will!!!
1. Klasse (Eilzug): Unschuld oder Martyrium oder Befolgung der evangelischen Räte: Armut, Keuschheit, Gehorsam
2. Klasse (direkter Zug): Buße, Gottvertrauen und treue Ausübung guter Werke (Beten, Fasten, Almosengeben
3. Klasse (gewöhnlicher Zug): Haltung der Gebote Gottes und der Kirche und Erfüllung der Standespflichten
4. Klasse (äußerst selten): Bekehrung auf dem Sterbebett
Bemerkungen:
1. Retourbillets werden nicht ausgegeben
2. Vergnügungszüge gehen nicht ab
3. Kleine Kinder, die noch nicht den Gebrauch der Vernunft erlangt haben, zahlen nichts, wenn sie nur im Schoße der Mutter, der katholischen Kirche sich befinden.
4. Die Passagiere werden gebeten, kein anderes Gepäck mitzunehmen als gute Werke, wenn sie nicht den Zug versäumen oder auf der vorletzten Station (Fegefeuer, wo jedes Gepäck abgelegt werden muss) einen unliebsamen Aufenthalt haben wollen.
5. Auf der ganzen Strecke und an jeder Station werden Reisende aufgenommen.
6. Jedes Billet muss den Stempel der heiligmachenden Gnade tragen.
7. Jeder Reisende kann während der Fahrt von einer niederen in eine höhere Klasse aufsteigen, hingegen ist das Umsteigen in eine niedere Klasse als durchaus lebensgefährlich verboten.
Gottes Segen und eine glückliche Reise!
Hier lohnt es sich auch gleich, auf die Kommentare einzugehen, die auf der Webseite von gloria.tv dazu gegeben wurden.
a) Die Bezeichnung „Klasse“ ist nur so zu verstehen, dass es sich hier um die sicherste und schnellste (wenn auch sicherlich nicht bequemste – eher im Gegenteil) Möglichkeit handelt, das Ziel zu erreichen. Die Unschuld zu bewahren oder im Martyrium standhaft zu sein, ist etwas, das von Gott geschenkt werden muss und das nicht einfach erarbeitet werden kann. „Klasse“ ist nicht wertend gemeint, man kann sich weder unterwegs noch am Ziel damit „bessere Plätze“ sichern. Die ewige Seligkeit ist für alle gleich wunderbar, und der Weg dorthin bietet für alle Herausforderungen.
b) Die Befolgung der evangelischen Räte muss schon sehr perfekt sein, um in die gleiche Kategorie zu gehören wie das Martyrium. In den meisten Fällen gehen auch (oder gerade) die, denen andere schon die Heiligkeit zusprechen möchten, davon aus, dass auch sie noch Läuterung brauchen und bitten daher um Gebet.
Hinzu kommt dann auch die im Video nicht erwähnte Möglichkeit des Ablasses, der ja auch (z.B. an Allerseelen) von Lebenden für Verstorbene erlangt werden kann. Vorbedingung dafür, dass das möglich ist, ist natürlich, dass der Verstorbene nur der Läuterung bedarf und sich nicht auf einen Weg begeben hat, von dem ihn niemand gegen seinen Willen zurückholen kann, so sehr das auch schmerzt.
Hier sollte niemand zu früh verzagen, weil er fürchtet, dass ausgerechnet die geliebte Person so etwas getan habe. Ich will hier nur zwei Beispiele nennen. Die heilige Birgitta von Schweden hatte beim Tod ihres ältesten Sohnes starken Anlass, um sein Seelenheil zu fürchten. Zwar hatte er sich immer wieder auch stark für Kirche und Glauben engagiert, sich aber in der Lebensführung immer wieder und auch kurz vor seinem Tode noch auf schwere Sünden eingelassen und sich mit der Reue schwer getan. Birgitta betete sehr intensiv und vertraute ihn insbesondere der Gottesmutter an und durfte in einer Vision wissen, dass er dem Desaster entgangen war. Ebenso wird von einer Frau berichtet, die bedrückt den Pfarrer von Ars aufsuchte, der festen Überzeugung, ihr Mann sei in schwerer Sünde gestorben. Dieser konnte ihr aber versichern, dass dem nicht so war. Ihm war offenbart worden, dass die Gottlosigkeit des Verstorbenen in erster Linie Fassade gewesen war. Sie musste ihr Anliegen gar nicht vortragen, der Pfarrer rief sie gleich zu sich, als sie kam, und sagte ihr, was er gesehen hatte, so dass sie getröstet nach Hause gehen konnte. Ihre Gebete waren erhört worden.
Das war jetzt aber wieder viel Text und darum zum Schluss wieder einmal C.S. Lewis. Er drückte die Scheidung zwischen Himmel und Hölle ganz einfach aus: „Am Ende wird es nur zwei Arten von Menschen geben. Die, die zu Gott sagen: Dein Wille geschehe. Und die, zu denen Gott sagt: Dein Wille geschehe.“
Wir können es uns also ganz einfach aussuchen.
Im wahrscheinlich nächste Woche kommenden dritten Teil, möchte ich dann noch ein wenig auf die Läuterung und die Verweigerung von Läuterung eingehen.
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