Karg wirkt sie die Liturgie der Karwoche. Spätestens am Gründonnerstag gibt es auch keine bunten Blumen mehr am Altar. Nur am am "Heiligen Grab" stehen ein paar weiß blühende Pflanzen.
Und die Lesungen: Leiden, Tod - schrecklich deprimierend für den Gottesdienstbesucher, der doch schon genug hat, was ihn/sie bedrückt.
Darum fand die Idee wohl so großen Anklang und wurde nun schon im dritten Jahr wiederholt: zur Kreuzverehrung am Karfreitag bringen alle eine Blume mit und legen sie bei der Kreuzverehrung vor das Kreuz. Das ist dann hübsch bunt. Außedem hätten "wir" ja Jesus nie gekreuzigt, sondern ihm Blumen geschenkt, was ja dann wohl liturgisch seinen Ausdruck finden sollte. Gewissermaßen versüßen wir ihm damit dann das Leiden, damit es nicht so schlimm ist. - Oder was auch immer es zum Ausdruck bringen soll. Jedenfalls nicht das eine: Das jeder von uns, sich wenigstens einmal im Jahr, damit konfrontiert sieht: "Jesus hat das meinetwegen durchlitten. Unabhängig von dem, was er damit für andere getan hat."
Nein, "wir" waren das nicht. "Wir" sind schon gut. Was "wir" tun ist doch nur unser gutes Recht und ganz normal "menschlich". Und es hat nichts mit dem zu tun, was da vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem passiert ist. Darum ist ja auch schon der Kreuzweg jetzt so formuliert, dass wir traurig nicken können, weil andere ihren Mitmenschen Böses tun, anstatt dass "wir" uns für ganz normale Verhaltensweisen, die uns zustehen, Schuldgefühle eigeredet werden sollen. Blume drüber!
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