Bis vor kurzem lebte ich noch in der Illusion, benutzte Kelchtücher würden tatsächlich sorgsam getrennt gewaschen. Wohl weil das bei uns noch Usus ist. Und dann hörte ich, dass so jemand der das auch noch bis vor kurzem gemacht hat, sie bei dem Altenheim, wo er tätig ist mit in die allgemeine Wäsche gibt.
Das fand ich schon irgendwie erschütternd, konnte aber nicht genau artikulieren warum. Ich habe darum darüber nachgedacht und kam zu folgender Meinung: Es liegt darin, dass man Blut nicht einfach aus etwas herauswaschen kann. Die Polizei nutzt das ja oft bei forensischen Untersuchungen, dass Blutspuren auch durch Reinigungsmittel so gut wie nicht zu tilgen sind. Es sitzt im Gewebe und geht kaum heraus.
Nun ist der gewandelte Wein zwar physikalisch und chemisch gesehen immer noch Wein, aber eigentlich ist das, mit dem die Kelchtücher in Berührung kommen das Blut Christi. Und das lässt sich nicht einfach herauswaschen. Darum sollte man entsprechend mit ihnen umgehen.
Bei uns ist es ja sehr selten geworden, dass wir überhaupt das Blut Christi empfangen können, während das ursprünglich nicht so war. Darum hat sich der Fokus sehr stark auf den Leib Christi gerichtet. Aber Leib und Blut sind nicht einfach ein Äquivalent sondern haben eine unterschiedliche Bedeutung und zwar ganz so, wie es ja auch bei der Wandlung gebetet wird: der Leib Christi wird hingegeben in den Tod, das Blut - in dem nach hebräischem Verständnis das Leben ist - wird vergossen für die Vergebung der Sünden.
Und es passt einfach nicht den Kaufpreis der Erlösung dann in einen x-beliebigen Stapel mit Schmutzwäsche zu legen.
Aber sowohl in Brot als auch im Wein empfangen wir Leib und Blut. Und die Realpräsenz ist auch nur so lange vorhanden, wie die Akzidentien vorhanden sind, weswegen ein Atom einer Hostie, das verloren ging, nicht der Leib Christi ist. Wenn Brot und Wein nicht mehr erkennbar sind, hört die Realpräsenz auf.
AntwortenLöschenDie Calixtiner haben wir überwunden ;)
Es allerdings natürlich besser, das Kelchtuch seperat zu waschen.
Trotzdem gibt es Schwerpunkte in der Bedeutung von Wein und Brot - und natürlich auch die Anweisung aus Redemptionis sacramentum:
AntwortenLöschen120. Die Hirten sollen dafür Sorge tragen, dass die Altartücher, besonders jene, auf die die heiligen Gestalten gelegt werden, immer
sauber bleiben und gemäß überliefertem Brauch häufig gewaschen werden. Es ist zu begrüßen, dass das Wasser der ersten Reinigung,
die mit der Hand vorzunehmen ist, in das Sacrarium der Kirche oder an einen geziemenden Ort auf die Erde gegossen wird. Danach kann
auf gewohnte Weise eine weitere Säuberung vorgenommen werden.
Und dem nachzukommen, ist ja eigentlich kein Riesenaufwand.
Brot und Wein sind verschiedene Formen, aber beide sind ganzer Leib und ganzes Blut.
AntwortenLöschenWo gibt es noch ein Sakrarium?
Freilich wäre das jedoch schön, wenn dem Nachgekommen werden würde.
Es ist im Grunde viel banaler: Es gibt kein absolut blutfreies Fleisch. Darum wird auch kein Wein auf die Hostien geträufelt - unnötig. Aber es wird ein kleines Stück der Hostie in den Kelch gelegt.
AntwortenLöschenWir behandeln die gewandelten Gaben schlichtweg nicht als Brot und Wein sondern als Fleisch und Blut, und daraus ergibt sich alles Weitere. Und das erfordert eben auch Konsequenz in Bezug auf das Kelchtuch, das notwendigerweise mit dem Blut Christi in Berührung kommt, während es bei den anderen Altartüchern eher akzidentiell geschieht.
Natürlich gibt es noch Sakrarien, auch wenn sie meist nicht benutzt werden. Aber Blumenerde tut es ja auch.
Christus Jesus ist unser Erlöser, unser Got !
AntwortenLöschenWie würde ich wagen, Ihn in die Waschmaschiene zu werfen ? Mit grosser Ehre soll ich die Kelchtücher zuerst in sauberes Wasser tauchen (~30Minuten),
dann gibt es kein Realpräsenz mehr !
und dann kann ich die extra waschen ! (Oder, waschen wir die Kelche mit den schmuzigen Eimer zusammen ? Nein ! )So zu handeln ist nicht "zu begrüßen", sondern höchste Pflicht !