Das also ist die Kirche, um die es geht. Der Volksaltar, von einem Hauptamtlichen hier schon einmal als "die Bütt da" tituliert ist angeblich zu groß. Darum soll er beseitigt werden und ein kleinerer Altar nach vorne zwischen die Seitenaltäre kommen. Insbesondere wird bemängelt, dass Ambo (hölzern, auf dem Bild am hellbraunen Reliefkreuz auf braunem Grund erkennbar) und Altar (roter Sandstein) nicht zu einander passen.
Der Ambo wurde erst vor wenigen Jahren angeschafft, vorher gab es nur ein Stehpult mit Mikrofon.
Da der Altar nicht einfach auf gleicher Höhe mit den Bänken sein kann, wird diskutiert ihn einstufig zu erhöhen, eine "Altarinsel". Der Kirchenraum würde dadurch verkleinert. Zwar ist die Gemeinde sehr geschrumpft, aber an Festtagen (Weihnachten, Firmung, Kommunion, manche Beerdigungen reicht der Platz nicht oder kaum aus für alle und einige müssen stehen.)
Bis vor wenigen Jahren befand sich zwischen Chorraum und Kirchenschiff eine Kommunionbank aus Marmor, flach und wenn auch nicht im ursprünglichen Sinne so doch vielfach genutzt, als Rückenstütze der Flamboträger, als Ablage für die Gaben bei Erntedank. Die Kommunionbank bildete eine Einheit mit dem Taufbecken, das diese rechts beim Seitenaltar abschloss. Das kleine Ensemble war in den 50er Jahren durch Spenden mühsam bezahlt worden. Im Zuge der letzten Renovierung wurde es abgebaut und dem Steinmetz "zur Verwahrung" gegeben. Die Verwahrung bestand darin, dass die Marmorstücke in dessen Garten standen und das Taufbecken als Vogelbecken diente. Auf Rückfragen, als dies entdeckt wurde, wurde beschieden, seit dem II Vaticanum seien Kommunionbänke ohnehin verboten, außerdem habe jener Marmor nicht zu den Altären gepasst, da er noch einmal einen anderen Farbton hatte.
Für die Neugestaltung des Kirchenschiffes, bei der ganz offiziell von der Anpassung des Altarraums an den Ambo gesprochen wird, soll ein Künstler beauftragt werden, so die Vorgabe des BO. Dieser soll in einem Künstlerwettbewerb ermittelt werden.
Es würde wenig überraschen, wenn nach dieser kostspieligen Angelegenheit argumentiert würde, nachdem jetzt soviel investiert worden sei, müsse man es durchziehen, weil sonst dem Künstler eine Kompensation zu zahlen sei oder was auch immer. Des weiteren würde wohl angeführt werden, dass alles dem Willen des BO entspreche. Hier muss man wissen, dass seitens der Verantwortlichen dort fast alles bewilligt wird, was als Wille der Gemeinde angesehen wird. Man möchte da vor Ort keinen Unwillen erregen und legt nur auf ein Minimum an Normen wert, die nicht unterschritten werden dürfen.
Weiterhin beunruhigend ist, dass schon mehrfach angeführt wurde, dass die Seitenaltäre doch gar nicht zum Hochaltar passen und das daher ästhetisch nicht tragbar sei. Auch das mehrfach von dem einen oder andern verbalisierte Anliegen, den Chorraum doch in eine Kapelle umzuwandeln, stimmt bedenklich.
Seitdem Durchsickern solcher Gerüchte geben einige Pfarreimitglieder vorsichtshalber keine Kollektenbeiträge mehr, um so nicht eventuell zur Finanzierung beizutragen.
Die Pfarrei hat jedoch eine gut bestückte Stiftung. Diese Stiftung wurde ursprünglich für den Erhalt der Wallfahrtskapelle gegründet, für deren Erhalt sehr reichlich gespendet wurde. Vor nicht sehr langer Zeit ließ sich der Vorstand der Kapellenstiftung aber überzeugen, dass es sinnvoller sei, diese in eine Stiftung umzuwidmen, aus der auch notwendige Maßnahmen der Pfarrkirche finanziert werden könnten. Dies geschah.
Und so werden als nächstes Projekt aus jenen Spenden nicht, wie einmal geplant, die Kreuzwegstaionen an der Kapelle rekonstruiert, die vor ein paar von einem Gemeindemitglied des nachts zerstört wurden, sondern es sollen die schon beschriebenen Baumaßnahmen in der Pfarrkirche damit finanziert werden.
Falls die Gerüchte darauf hindeuten würden, dass tatsl. die beiden Seitenaltäre ersatzlos weggeschafft würden oder gar noch der Hochaltar, wäre dies eine Schande für das Selbstverständnis aller (pfarrlich, denkmalamtlich und diözesanen) Verantwortlichen.
AntwortenLöschenAuch finde ich es ganz schlimm die Anliegen der inzwischen Verstorbenen Spender/innen im Sinne der Wallfahrtskirche(-kapelle) einfach in einen "Investitionsfonds" für die (mögliche Verunstaltung) der Pfarrkirche umzudeuten. Das ist eine Verhöhnung der ursprüngl. Spender/innen-intentionen und verträgt sich überhaupt nicht mit dem Stiftungs-Gedächtnis dieser Verstorbenen in der Hl. Messe dieser Pfarrkirche und/oder Wallfahrtskirche!
Dass die Pfarrei schon sehr viel "Glück" haben muss, wenn sich ein wirklich spirituell, rituell und ästhetisch einfühlsamer Künstler findet, der das vohanden historisch Wertvolle mit neuem Nötigen verbindet liegt (nach leidvollen Erfahrungen mit so vielen andern "Gestaltungsergüssen") auf der Hand.
Es wäre eigentlch keine grosse Sache: die wahre "Kunst der Neugestaltung" läge meiner bescheidenen Meinung darin:
die Seitenaltäre farblich dem Hochaltar anpassen, oder alle drei in einem freudig-hellen Farbton (nach sicher auffindbaren konkreten Beispielen ähnlicher Stilbauten) "angleichen" (falls da das Denkmalamt mitmacht) und die neu angedachten Einrichtungselemente (Volksaltar, Sedilien, Amob u.s.w.) dem Stil der drei (derart restaurierten!) alten Altäre möglichst nah "anpassen".
Dadurch könnte eine harmonische Gesamtstruktur erziehlt werden, wozu eine Altarinselschaffung nicht erforderlich wäre (sollten denn dann die Gottesdienstbesucher quasi auf den Bänken rechts und links von so einer neuen Altar-Insel jeweils die Seitenaltäre "rechts oder links" liegen lassen und auf den Volksaltar schauen???) und das Geld dafür für die aufwändige Restaurierung der drei alten Altäre ausgegeben werden könnte.
Die intensiven Verhandlungen mit dem Denkmalamt (was meinen Vorschlag zur Gestaltung der drei schönen alten Altäre anbelangt) und die Harmonisierung des (insoweit nötig) neuen Inventars (wie betont: anhand dieser restaurierten Altäre!) wäre die wahre und hohe (Gestaltungs- und Diplomatie-)Kunst bei der Renovierung, wie mir scheint.
Aber immer noch habe ich nicht den Eindruck, dass es sich hier um Fakten handelt, sondern mehr um vage Vermutungen.
Es muss doch öffentliche Vermeldungen und dokumentierte Belege aus dem Pfarrgemeinderat oder Pfarrbüro oder aus dem Ordinariat geben, woraus erkenntlich ist, WAS jetzt tatsl. schon an Planung "beschlossene" Absichten sind und was rein spekulativ in der Luft hängt. - Ansonsten zerbrechen wir uns ja Gedanken über "Eier, die noch gar nicht gelegt sind"... ???
Da scheint ja aus dem "Haus voll Glorie" ein "Haus, das Verrückte macht" geworden zu sein. Die Argumentationsstrukturen ähneln ja schon der Politik ("hat die EU vorgeschrieben, da können wir nichts mehr machen").
AntwortenLöschenIn den PGR-Protokollen sowie auf der Internetseite der Pfarrei finden sich die Anpassung des Altarraumes an das Ambo, die Ausschreibung des Künstlerwettbewerbs, die Karmeliterkirche/Mainz als Beispiel (nur PGR-Protokoll) und das - noch zu klärende - "Säubern" der Altäre.
AntwortenLöschenSchon der Blick von der Empore, der auf dem Foto gezeigt ist, macht klar, dass bei Bau einer Altarinsel, die für das relativ schmale Kirchenschiff eigentlich denkbar ungeeignet ist, Probleme auftreten werden.
Und natürlich wäre das dann gedacht, dass den Altären der Rücken zugewandt wird. Unser Pfarrer verbeugt sich öfters beim Vorbeigehen zwischen den Altären vorm Volksaltar und beachtet den Hochaltar mit dem Tabernakel dann nicht, obwohl sich das durch ein leichtes Abändern seiner Route doch vermeiden ließe. Gelegentlich versammelt sich der Kirchenchor in Front zur Gemeinde im Chorraum, ebenfalls mit dem Rücken zum Tabernakel. Nicht anders, wenn Kinder um den Altar versammelt werden. Da ist das Einfühlungsvermögen in das Angemessene schon lange abgestumpft.
Was die ehemalige Kapellenstiftung angeht, so hat der ursprüngliche Vorstand im Zorn sein Amt niedergelegt, nachdem das Ordinariat die Wahl des Fußbodens für die neue Kapelle bemängelt hatte - und damit den Weg für die nächste Aktion freigemacht.
Man sieht, ich brauche wirklich nicht mehr Satire zu schreiben. Ich glaube, ich stelle nur noch alles direkt hier rein.
Vielleicht sollte ich es mit Verlinkung auf die PGR-Kontrolle tun. Unglaublich, was da manchmal mit voller Überzeugung zum Besten gegeben wird.
Wie mir scheint haben die Vat.-II-Bomber immer noch volle Abwurffreiheit in dieser Pfarrei und in diesem Bistum.
AntwortenLöschenWie wenig einfühlsam und wie pietätlos gegenüber den Stiftern und der kulturell-handwerklichen Leistung der einstigen Altarerbauer hier doch durch den einst mit so vielen Opfern gestalteten Porzellanladen einer Pfarrgemeinde getrampelt werden darf...
Grauenhaft - eine Schande für jeden einfühlsamen Katholiken !!!
Finden sich denn nicht genügend Menschen in dieser Pfarrei, die diesem "Vorhaben" noch rechtzeitig Einhalt bieten wollen???
Gibt es denn keine kunstverständigen Bürger, welche allein als solche schon Alarm schlagen würden ???
Welche Trampeltiere haben denn hier das Sagen ???
Es ist unfassbar und deprimierend, so einen liturgisch-kulturellen Abriss miterleben zu müssen... ich möchte nicht Mitglied einer solchen "Barbarenkohorte" sein, die sowas einmal vor künftigen Generationen zu verantworten hat. Wie arm und ungebildet !!!