Nach dem Gender-mainstreaming ist ein weiteres Feld aufgetan worden, in dem noch viel Entwicklungsarbeit nötig ist. Schluss mit der Diskriminierung und ran ans Age-mainstreaming. Dumm, wer sich noch von der Biologie vorschreiben lässt, wie alt er ist. Jeder weiß doch, man ist nur so alt, wie man sich fühlt!
Vorreiter des Age-mainstreaming ist der BDKJ (Bund der Deutschen Ewigen Jugend - die Umbenennung in BDEJ erfolgt demnächst, als Übergangsregelung wird noch das K vom völlig outgedateten katholisch beibehalten)- Vorsitzende Tänzler. Im Interview gefragt, ob er denn mit 42 wirklich noch die Jugend repräsentieren könne, erklärte er: "Ich fühle mich noch durchaus jünger."
Im Rahmen der Ära des Age-mainstreaming werden wir bald mit interessanten Entwicklungen rechnen können. Zum Beispiel an der Kinokasse: "Mein biologisches Alter ist nicht wichtig. Ich fühle mich, als wäre ich schon mindestens 20!"
Beim Kasperletheater: "Nein, ich bin nicht die Oma. Ich fühle mich wie sieben!"
In der Bahn: "Fahrkarte wieso? Mein gefühltes Alter ist vier! Ich brauche so etwas noch nicht."
Ein Bischof: "Rücktrittsgesuch. 75? Mein gefühltes Alter ist 44!"
Gewaltige Veränderungen kommen auf uns zu. Bald schon werden alle Parteien das Age-Mainstreaming in ihre Agenden aufnehmen. Diskussionen über das Mindestalter für Wahlen erübrigen sich dann. Wer sich am Wahltag über 18 fühlt, kann wählen!
Es werden bereits Anträge für biologisch unter 2-Jährige erstellt, die einen Vormund zur Wahl schicken dürfen, weil sie den Bürgerpflichten ihrer gefühlten 30 Jahre nicht nachkommen können. Politiker verschiedener Parteien sehen hier bereits ein gewaltiges noch nicht ausgeschöpftes Potential.
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