In der vergangenen Woche war ich in Mailand. Nicht aus touristischen Gründen, obwohl ich die Gelegenheit nutzte den Duomo zu besuchen und die Kirchen Santa Maria dei Miracoli presso San Celso sowie Sant’Ambrogio. Wobei diese Besuche eher etwas Pilgerfahrtsgepräge hatte.
In San Celso besuchte ich an meinem ersten vollen Tag in der Stadt die Frühmesse. Dort wurde nach der dort gültigen ambrosianischen Liturgie, bei der die Gedenktage etwas anders sind als in der römischen, der Gedenktag des heiligen Bischofs Dioniysius von Mailand begangen, des Vorgängers des heiligen Ambrosius, bei dem sich der heilige Augustinus bekehrte.
Der Volksaltar in San Celso ist nicht irgendein Steintisch mit Reliquie. Nein, hier wird die Messe direkt auf dem mit vergoldeter Bronze beschlagenen Glassarkophag des heiligen Celsus gefeiert. Die Kirche wurde erbaut über dem Bild der Muttergottes von Sant‘ Ambrogio. 1485 fand dort eine Bittmesse um Rettung vor der Pest statt, am 30. Dezember. Dabei soll die Madonna den Vorhang vor ihrem Fresko mit der Hand nach der Kommunion zur Seite geschoben haben und ganz lebendig geworden, die anwesenden 300 Personen betrachtet und ihnen das Jesuskind entgegengehalten haben. Danach hörte die Bedrohung durch die Pest auf. Dafür gibt es etliche eidliche Bekundungen der damals Anwesenden. Das Wunder wurde nach einer gründlichen Prüfung 1986 vom Erzbischof anerkannt.
Viele der neuvermählten Paare in Mailand legen Blumen vor dieses Bild und bitten um Segen für ihre neu gegründete Familie.
Nicht genug damit, in San Celso befindet sich ein weiteres wundertätiges Marienbild, ein Gemälde, das ursprünglich in S. Nazaro war und als „Madonna delle Lacrime“ (Muttergottes der Tränen) verehrt wird. Diese Mariendarstellung soll am 13. Und 14. Juli 1620 geweint haben. Auch diesem Bild werden zahlreiche Wunder zu geschrieben.
Im Duomo, dem großen Mailänder Dom, nun stieß ich auf den Glassarg des Mailänder Tagesheiligen, des Bischofs Dionysius. Ein schönes Zusammentreffen an diesem Tag. Mehr Zeit allerdings verbrachte ich dann am Grab des heiligen Karl Borromäus, der für seinen Einsatz beim Trienter Konzil und seine seelsorgerliche Hingabe berühmt ist. Er gilt als Ideal eines Kirchenfürsten. Ich habe ihm sehr einen Namensvetter anempfohlen, der auch ein Bistum leitet.
Und da ich gerade dabei war, habe ich ihn gleich einmal gebeten, doch bitte das ganze Heer der oberitalienischen Heiligen zu mobilisieren und über die Alpen zu schicken, um den bevorstehenden Besuch des Heiligen Vaters im September schützend zu begleiten.
Ein paar Tage später habe ich noch schnell Sant'Ambrogio besucht, wo der heilige Ambrosius begraben ist. Da ich dem heiligen Augustinus sehr zugetan bin, wollte ich gerne den Bischof suchen, der für seine Bekehrung eine so entscheidende Rolle spielte.
Die meiste Zeit verbrachte ich jedoch in Sant' Eustorgio. Dazu mehr im nächsten Post.
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