Zumindest scheint sich der Verdacht, immer mehr zu erhärten, dass dem so ist.
Vor einiger Zeit hatte ich in einem Post schon einmal gefragt, wer oder was denn der "moderne Mensch" sei, da ich in diesem Terminus eindeutig nicht inbegriffen war, andererseits dieser Begriff nahezulegen scheint, es handele sich um hier und heute lebende Menschen.
Dem ist vermutlich nicht so. Denn wir leben ja auch gar nicht mehr in der Zeitära, die die "Moderne" genannt wurde. Soweit ich weiß sogar nicht eimal mehr in der "Postmoderne", denn dieser Begriff wurde schon vor 10 Jahren für vergangene Zeiten verwendet. Ich bin kein Soziologe - oder wer auch immer diese Zeiteinteilungen vornimmt - und die meisten von uns sind es wohl auch nicht.
Wir sind aber gerade in den Verlautbarungen unserer Theologen der Fachrichtung "katholisch" (katholische Theologen möchte ich einige davon eher nicht nennen) recht gerne noch der "moderne Mensch" genannt, an den sich der Glaube (ein diskussionswürdiges Verständnis von Glaube tritt hier auch hervor) der Kirche in seiner gelebten Umsetzung anzupassen habe. Insbesondere seien auch noch die Texte des Vaticanums in Bezug auf den "modernen Menschen" umzusetzen.
Schon vor einigen Tagen fragte ich mich anhand der Äußerungen eines Liturgiereferenten, ob es den von einigen postulierten "modernen Menschen" je gegeben habe. Nepomuk griff das in einem Artikel auf und schrieb, manches sei wohl "nur mit der Gruppendynamik der Konzilsväter und dem vermeintlich positiv-fortschrittlichen Menschenbild der 50er und frühen 60er Jahre erklären".
Und immer noch fordern manche Liturgiker, die "Mitte müsse leer bleiben", weil dann Platz für Gott sei. Und die Menschen werden um die nun leere Mitte versammelt und sehen - Nichts und fragen sich, warum sie für Nichts kommen sollen, was sie mit noch mehr Leere sollen. Sie sind keine modernen Menschen, sie werden es höchstwahrscheinlich nie sein, aber sie werden ständig dazu ermahnt es zu werden und fühlen sich als die, die sie sind gering geschätzt. Auch eine der unterschwelligen Botschaften.
Es ist höchste Zeit, dem Mythos, vom "modernen Menschen" ein dauerhaftes Ende zu setzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen