Am einfachsten ist es als Ausgangspunkte, einmal wieder Wikipedia zu nehmen, dort steht als Definition:
"Die Erotik (altgr. eros ,Liebe’) bezeichnet ursprünglich die sinnlich-geistige Zuneigung, die ein Mensch einem anderen entgegenbringt. Sie wird von Sexualität und Liebe insofern unterschieden, als Sex die trieb- und körpergesteuerte, Liebe die emotional-seelische und die Erotik die psychologisch-geistige Anziehung zu einer anderen Person bezeichnet.
Diese Unterscheidung wird in der Umgangssprache jedoch nicht vollzogen. Hier ist Erotik zumeist gleichbedeutend mit Sexualität, wobei die Erotik noch von der Pornografie abgegrenzt wird. Im Sinne dieser Unterscheidung zielt letztere nicht auf die phantasievolle sexuelle Erregung, sondern auf die pure Befriedigung des Sexualtriebs."
Wichtig ist, dass hier zwei verschiedene Definitionen von Erotik benannt werden. Die erste birgt bei undifferenziertem Konsum durchaus einiges an moralischen Gefährdungen und Problematiken in sich, es wäre allerdings - wenn auch mit viel schalem Geschmack und Protest - hinnehmbar, hätte der Weltbild-Verlag nur solche Bücher aus diesem Bereich im Angebot gehabt.
Leider beziehen sich die Vorwürfe in Bezug auf das Buchangebot des Verlages und Bücher, die von Verlagen produziert werden, an denen dieser beträchtliche Geschäftsanteile hat vielmehr auf die zweite, bei Wikipedia "umgangssprachlich" genannte Definition, d.h. dass als "Erotik" alles klassifiziert wird, das die Beschreibung und Darstellung sexueller Akte mit ein wenig Dekoration verbrämt. Also hier ein Sätzlein über Gefühle, da eine Andeutung von Handlung, die sich geringfügig auf anderes bezieht und 95% oder was auch immer Sex pur reichen nach dieser Definition, um etwas als "Erotik" zu benennen, während der Begriff "Pornographie" nur noch für absolutes, viele schon beim ersten Anblick vollkommen verschreckendes und verstörendes Hard-core-Material verwendet wird.
Sollte der Weltbild-Verlag tatsächlich die verklagen, die zur Kenntnis gebracht haben, er verkaufe Pornographisches, diskreditiert er alle kirchlichen Verbände und Bistümer, die an ihm Geschäftsanteile haben in inakzeptabler Weise.
Jeder Bischof, der sich nicht klar und öffentlich von einer Unterstützung des Verkaufs solcher Produkte distanziert, nachdem sich jetzt wirklich niemand mehr hinter Unwissen verschanzen kann, macht sich als Vertreter christlicher Überzeugungen unglaubwürdig.
Schweigen heißt hier nämlich Hinnehmen, Dulden, evtl. sogar Fördern von Dingen, die Menschen in Suchtverhalten hineinreißen, sie darin bestärken und zur Zerstörung der Grundstrukturen unserer Gesellschaft beitragen. (Man kann das auch Sünde nennen, falls jemand noch weiß, was das wirklich heißt.)
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