Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 5. März 2011

Der Geist der Sturheit

hat in Deutschland von vielen Besitz ergriffen, wie es scheint. Es zeigt sich zum Beispiel - nein, zwar auch an "Memorandum Freigeist 2011 - Abbruch der Kirche" oder so ähnlich - auch in der aktuellen Debatte um die Einführung des sogenannten "Biosprits". Der Predigtgärtner legt die Problematik und was gegen die Weiterverfolgung dieses schon von Anfang an umstrittenen Ansatzes spricht sehr gut auf, darum spare ich mir das hier. Die Umweltverbände sind dagegen. Welthungerkrisen werden verschärft. Menschen und Umwelt werden geschädigt. Und dafür werden Unmengen von Geld verpulvert.

Einzige bisher erkennbar Profitierende: Die Autoindustrie - da ein Motorschaden der meisten älteren Wagen vorzeitig eintreten wird und möglicherweise die Initiatoren des irrsinnigen Projekts, die ihr Gesicht nicht verlieren wollen.

Bereits vor gut einem Jahr war es plötzlich still um den "Bio"sprit geworden. Time-Magazine und viele renommierte Quellen hatten mit vielen Belegen darauf hingewiesen, dass schon bei jetzigem Stand dadurch Menschenleben in der dritten Welt gefährdet werden. Die Zusammenhänge sind manchmal komplett und die Querverbindungen laufen sogar zwischen Kontinenten, aber sie sind erkennbar. Der öffentliche Unmut stieg, die Regierung hüllte sich plötzlich in Schweigen - und viele atmeten auf, im Glauben, die Vernunft habe gesiegt.

Keine Chance! Schweden - nicht gerade das bevölkerungsreichste Land Europas - hat so etwas schon eingeführt. Und was Schweden hat, müssen wir auch haben. Mit diesem Argument wurden schon viele seltsame gesetzliche Beschlüsse gefasst. In Schweden sind Kindertagesstätten schon lange Standard. In Schweden gibt es optimale Integration von Immigranten. In Schweden sind gleichgeschlechtliche Beziehungen ganz mit der Ehe gleichgestellt.  In Schweden sind die Steuern viel höher. Und Schweden hat schon lange "Bio"sprit.

Außerdem heißt das "Bio"sprit und ist damit als positiv und förderungswürdig erklärt. Tatsachen - wen interessieren die denn? Jeder weiß, dass man mit der richtigen Ideologie Tatsachen schaffen kann. Es genügt, eine Behauptung oft genug zu wiederholen, dann hält jeder es für erwiesen.

Nur, dass seit etwa einem Jahr zunehmende Teile der Bevölkerung beginnen, gegen solches Vorgehen aufzubegehren. Oft etwas unreflektiert. Mehr reagierend als positiv agierend. Aber immer öfter scheint durch ideologisch verordnete Wirklichkeit bei einigen ein Lebensnerv getroffen zu werden.

Und ein Lebensnerv, das ist das Auto für viele. Gerade auch für viele, die nicht besonders reich sind, die sich nur ein älteres oder auswärtiges Modell leisten können, denen aber die Mobilität hilft, eine Arbeit zu haben, ihren Verpflichtungen nachzukommen und ehrenamtliche Dienste zu leisten. Diese Gruppe ist von den hohen Benzinpreisen ohnehin schon stark betroffen, und jetzt das. Wagen, die noch vor kurzem steuerbegünstigt weil niedrig im Verbrauch waren, werden plötzlich als "Stinker" bezeichnet, damit ein Kraftstoff getankt werden soll, der die Umwelt insgesamt stärker belasten wird. Wobei das "Stinker" in etwa der Wirklichkeit von "Bio" beim Sprit entspricht (Abgase riechen immer und biologisch ist wenn man es genau nimmt auch das Erdöl von seiner Herkunft her).

Das nebulöse "Umweltbewusstsein" ist zu einer Gottheit erhoben worden, der notfalls auch Hungernde in Entwicklungsländern zu opfern sind.
Die Wahrheit wird ja ganz öffentlich eingesperrt. Die offiziellen Informationen von gestern zum "Bio"sprit sollen plötzlich gar nicht richtig sein. Man habe da einen Fehler gemacht, denn jetzt werde nicht gut verkauft. Darum hat die Regierung beschlossen, dass das Ethanol überhaupt nicht schädlich für die älteren Wagenmodelle ist. Denn jeder weiß ja, dass Regierungsbeschlüsse auf magische Weise die Tatsachen verändern können ...?

Was hier fällig wäre, wäre eine öffentliche Entschuldigung aller Verantwortlichen, die das unsinnige Vorhaben mit aller Gewalt durchdrücken wollten und wollen, dass sie es nicht richtig und in allen Konsequenzen durchdacht haben.

Und dann können wir hoffen, dass die Mineralölkonzerne, die den nicht zu verkaufenden Sprit wahrscheinlich heimlich, still und leise in ganz kleinen Mengen dem normalen Treibstoff beimengen werden, es wirklich so vorsichtig machen, dass die meisten Wagen es trotzdem überleben.

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