Schon länger geplant, wurde es diese Woche verwirklicht: ein 2-Tages-Ausflug in die Abruzzen mit Ziel Manoppello.
Denn man muss sich das mal vergegenwärtigen: Während das Turiner Grabtuch nur höchst selten der Öffentlichkeit zugänglich ist und bei der letzten Exposition gerade einmal ein paar Minuten zum Betrachten gewährt wurden, ist das Muschelseidentuch mit dem Gesicht Jesu in Manoppello tagein tagaus da. Jeder darf ganz nahe herangehen (Treppe hinter dem Altar) oder es, solange die Kirche offen ist, vom Kirchenschiff aus ansehen. Die Patres sind äußerst gastfreundlich und anscheinen jederzeit bereit, einen Priester dort eine Messe zelebrieren zu lassen. (traummäßig! - Man stelle sich mal vor, dass jemand in einer deutschen Wallfahrtskirche danach fragt. Es dürfte eher selten sein, dass die Antowort ist: 'Jetzt sofort? Bitte hier ist die Sakristei, hier der Text für die Motivmesse sowie das Messbuch in Deutsch (in Italien!)')
Die Anreise ist recht einfach. Entweder über den Ryanair-Flughafen in Pescara, von Deutschland nicht so günstig anzufliegen oder über Rom. Knappe zwei Stunden im Mietwagen quer durch die Abruzzen. Und das ist eine Strecke, die sich lohnt. Sobald die römischen Niederungen verlassen sind, gibt es Panorama pur: Malerisch auf Anhöhen gelegene Ortschaften und wilde Berghänge. Besonders malerisch jetzt im Frühling; der Schnee reicht noch weit nach unten. Die Bergmassive sind abgerundeter mit weiteren Tälern als in den Alpen, aber sehr beeindruckend mit ihren steilen Flanken. Die Krönung war der schneebedeckte Gran Sasso abends bei Sonnenuntergang (vielleicht bekomme ich noch eins der Fotos von den anderen, ich hatte nichts zum Fotografieren dabei). Die Autostrada (viele Hochbrücken) war fast leer. Die Ausschilderung ab Ausfahrt Manoppello zum "Volto Santo" ist nicht zu verfehlen. Hier sind Gäste eindeutig willkommen und erwünscht.
Die ganze Fahrt war gesegnet. Angefangen davon, dass wir in Frankfurt wegen der langen Schlange am Check-in als erste zum Business-Check-in gebeten wurden über den Mietwagen, der obwohl reserviert nicht da war, woraufhin es ein Cabrio-Upgrade gab und die Ankunft während der Mittagspause, als die Kirche wegen einer Reisegruppe doch geöffnet war bis zum Rückflug, als ein freundlicher Flughafenbeamter die kleine Gruppe mit dem Padre durch die Schnellabfertigung winkte.
Es war auch wohltuend zu sehen, wie unser "Padre" des öfteren respektvoll gegrüßt wurde (in Deutschland unvorstellbar).
Sehr gelungen sind auch die kleinen Ölbaumhaine in Manoppello. Ein paar hundert Meter vom Kloster gibt es einen Hang, die Via Matris, auf dem des Samstags die Schmerzen Mariens an sieben Bildern meditiert werden. Auf der Wiese erstes frisches Gras und Blumen, weiter unten eine Schaf-und Ziegenherde mit Zicklein und Lämmchen - ein richtiges Osterbild mitten in der Fastenzeit.
Nachdem die Reisegruppe mit den zwei Bussen weg war, kamen auch nur wenige Besucher. Es war also sehr ruhig und lud zum Beten ein.
Ich kann die Pilgerreise dorthin nur weiterempfehlen!
Di
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