Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 9. März 2011

Wie soll man etwas wollen, wenn man gar nicht weiß, dass es das gibt?

 Johannes hat es gut auf den Punkt gebracht:
 
"Was nützen viele Priester, wenn die Gläubigen durch sie nicht bekommen, was ihnen von Gott her zusteht?! 


Was sollen viele Priester, wenn die Gläubigen alles bekommen [können], aber nicht erfahren, was es eigentlich ist?!"

Denn die Tragödie ist doch, dass viele Priester nur noch ihre eigene Meinung verkünden, und dass die wenigsten Gläubigen auf die Idee kommen oder auch den Nerv haben zu sagen: "Herr Pfarrer/Pater, ich will nicht Ihre Meinung hören, sondern das, was die katholische Kirche in der Sache sagt."
(Als Antwort auf: "Die katholische Kirche lehrt zwar, aber ich sage Ihnen ..." )


Die meisten Katholiken wissen inzwischen gar nicht mehr, dass der Aschermittwoch und der Karfreitag ein strikte Abstinenztage sind. Ich habe das irgendwann mit 20 erfahren, als ein Bekannter von einem Aufenthalt in Bayern erzählte, bei dem es in einem bayrischen Dorf am Aschermittwoch in der Metzgerei nur Käse zu kaufen gab (wohl, damit niemand in Versuchung kommt). In dem Zusammenhang fand ich dann heraus, dass der Aschermittwoch nicht irgendein Fastentag ist wie ein normaler Freitag (bei uns war es eben noch Familientradition an Freitagen kein Fleisch zu essen), sondern dass es für diese zwei Tage sehr strenge Regeln gibt.
Niemand hat mir das in über 20 Jahren je gesagt. Weder in der Familie, noch in der Kirche, noch in einer der "Katechesen" zu den Sakramenten. Es war mehr oder minder reiner Zufall, dass ich mich wenigstens annähernd an Regeln gehalten habe, von denen ich gar nichts wusste.

Und da ich ja nicht einmal wusste, dass es da irgendwelche Regeln gibt - habe ich logischerweise erst recht keine Begründung dafür gehört oder eine Erklärung, was der Sinn solcher Regeln  ist.

Die einzige fastenzeitvorbereitende Maßnahme in unserer Kirche war am Sonntag eine Fürbitte über die Nützlichkeit des "Autofastens".

Warum geht denn kaum noch jemand zur Beichte? Nicht weil die Leute das generell ablehnen, sondern weil ihnen von ihren Hirten gesagt wurde, dass Beichten unnötig und unzeitgemäß ist. In unserer Pfarrei ist die Praxis weitgehend zusammengebrochen, als der damalige Pfarrer großzügig alle Nicht-Katholiken zum Kommunionempfang einlud. Ich erinnere mich noch, damals oft gehört zu haben: "Wieso soll ich denn noch beichten gehen? Die machen das ja auch nicht und gehen trotzdem zur Kommunion."
Dass solche Aussagen natürlich schon einen heftigen Mangel an Verständnis, was die Sakramente sind, erkennen lassen, zeigt nur ein weiteres Problemfeld des Nichtwissens auf.

1 Kommentar:

  1. Das Schlimme ist, dass ein Grossteil heutiger, aktiver Kirchgänger (durchaus auch ältere Leute, die einst etwas anderes gelernt hatten!) den Priester überhaupt nicht vermissen. Da werden Sonntags ohne Not von GemeindeleiterInnen oder PastoralasstistentInnen "Gotteswortfeiern" gehalten und kaum jemand stört sich daran. Es gibt ja (fast) alles: Musik, Lieder werden gesungen, Kerzen angezündet, Gewissenserforschung (inkl Sündenvergebung!), Schriftlesung und Predigt gehalten, und nachdem alle auch noch die Kommunion empfangen durften, bekommt man noch einen Segen erteilt. Was will man den mehr?

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