Dass es so etwas gab, habe ich dieses Jahr gelernt. Gestern habe ich meine Mutter drauf angesprochen, der dann auf Anhieb die Namen der drei Sonntage einfielen. Ach ja, da gab es einmal so etwas.
Eduard Kamenicky schreibt im Spätjahr 1970:
"Kaum hatte sich der Rauchpilz der letzten Brandschatzung über dem ausgedehnten Gelände der römischen Liturgie etwas aufgelöst, so dass in der eingetretenen Stille ein erster Überblick über das Ausmaß der Verheerungen möglich wurde, als eine neue Detonation die Luft erschüttert und in ihren Fernwirkungen die Kirche beben macht. Diesmal ist es der edle Bau der Vorfastenzeit und eine Reihe uralter Solemnia des römischen Festjahres, die vom Sprengdienst der zuständigen Organe in gewohnt perfekter Manier betreut wurden. Gleichzeitig hat man den „kleinen Kanon“ der römischen Messe, dieses sprachliche und rituelle Kleinod katholischer Opfertheologie, das mit seiner klaren Aussage eine unüberhörbare Reprobation allen neuen Schmaus- und Geselligkeitsverständnisses des liturgischen Geschehens darstellte, in Schutt und Asche gelegt ...
Wir haben der Zerstörung nicht zu wehren gewusst. Wir haben das alles wie ein Verhängnis hingenommen. Aber gewollt haben wir es niemals. Niemals."
S. 10 u. 12, Ruinen im Licht, Eduard Kamenicky
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