Ein Bloggerkollege klagt u.a., der Text der Petition pro Ecclesia zeige einen Mangel an Verständnis für die Lage und Nöte von wiederverheirateten Geschiedenen und Menschen, die ihre homosexuellen Neigungen ausleben möchten. Ich möchte hier nicht jenen Post diskutieren. Ich höre da aus vielen Äußerungen, denen ich persönlich nicht zustimmen kann, auch viel Not heraus. Der Versuch starken emotionalen Nöten mit logischen Argumenten zu antworten, ist aber wenig sinnvoll. Es geht an der Not vorbei.
Aber mir fallen bei den geäußerten Klagen auch ein paar Dinge auf, die gewisse Parallelitäten mit einem Online-Computerspiel aufweisen, an das ich im vergangenen Dezember geraten bin. Ich oute mich hier also als Spieler desselben. (Mitmachen wird da ohnehin nur, wem so etwas liegt, und vielleicht schreckt, was ich schreibe, mehr ab als dass es dazu animiert. Und falls ein googlender Qrautspieler jetzt auf diesen Post stößt: Bitte führt keine der wilden Forumsdebatten in den Kommentaren hier fort, nur weil ihr über die eine oder andere Sache im Spiel etwas anderer Meinung seid!)
Nun, am letzten Einschub kann man schon sehen, dass es bei diesem Spiel nicht so ganz glatt läuft. Selbst wenn die Administration einen Thread aufmacht, der strikt nur dazu gedacht ist, bestimmte Regelverstöße melden zu können, binnen weniger Einträge fängt eine Diskussion an. - Nö, nö, kein Dialog, richtiges Fetzen und Dissen - Deswegen gibt es für solche Verstöße (nicht erlaubte Kommentare in themengebundenen Threads) jetzt schon zeitweise Sperrungen von Spielern.
Und hier habe ich schon Beobachtung A:
In Qraut haben viele Spieler Probleme weiterzukommen. Manche dieser Probleme sind völlig selbst verschuldet. Manche Probleme liegen an nur mühselig zugänglichen Informationen. Vieles ist eine Kombination von beidem. Wenn diese Spieler aber ihre Probleme im Forum zu Wort bringen, werden sie oft sofort als „Heulsusen“ und unfähig abgefertigt. Manchmal bekommen sie Hinweise, aber die sind oft lieblos, nicht vollständig und oft in sehr verächtlichem Tonfall.
Die Folge ist, dass viele irgendwann aufgeben. Manche wütend, manche traurig und resigniert. – Und das müsste wirklich nicht sein. Denn es gibt Lösungen für alle Probleme.
Ich spare es mir jetzt, diesen Absatz 1:1 für die Kirche zu übertragen, das kann jeder selbst.
Beobachtung B:
Manchmal haben Spieler in Schwierigkeiten tatsächlich im Forum gute Tipps bekommen, von Mitspielern und Spielleitern. Aber ihre einzige Reaktion war: „Dann müsste ich ja meinen Spielstil ändern. Das will ich nicht. Ich will, dass das Spiel so ist, wie das mir am meisten entgegenkommt.“
Und das erinnert mich jetzt auch sehr an kirchliche Situationen. Das ist der Punkt, auf den ich – ganz kurz und unvollständig – doch eingehen möchte zu dem Kritikschreiben auf „Zeit zu beten“.
Die Nöte in denen sich wiederverheiratete Geschiedene und Menschen in homosexuellen Beziehungen befinden haben viele Ursachen, ein großer Teil liegt in deren eigener Verantwortung aber ein sicherlich nicht zu vernachlässigender in mangelnder Hilfe, Anleitung und Unterstützung. Nur, es werden durchaus auch Hilfen angeboten, die abgelehnt werden. Die Aussage ist dann ungefähr: „Dann müsste ich ja auf diesen/einen Partner verzichten. Das will ich nicht. Ich will, dass ich das haben kann, was ich möchte und so, wie ich es möchte.“
Qraut hat seine Spielregeln und das Christentum hat die Gebote Gottes. Bei Qraut haben die Administratoren die Regeln erlassen, aber bei den Christen eben nicht die Kirchenleitung. Oder Moment, selbst da gibt es Ähnlichkeiten. Die deutschen Qrautadministratoren übernehmen die Updates vom russischen Original und können nicht einfach Eigenes einführen. Erst jetzt scheitert die Parallele, die Spielleiter in Russland sind auch nur Menschen. Aber der Glaube ist den Menschen von Gott offenbart und daher nicht verhandelbar.
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