Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Montag, 28. Februar 2011

König, nicht Präsident


"Der Herr ist König. Präsident ist er nicht. Selbst der Räte entbehrt er nach Isaias (40,13-14) und Paulus: „Wer ist sein Ratgeber?“ (Röm 11,34). Dass das Recht vom Volk ausgehe, ist in demokratischen Verfassungen zu lesen. In der Kirche ist das nicht so. Hier geht das Recht vom Herrn aus. Ja, wenn es irgendwo einen absoluten Monarchen im Vollsinn des Wortes gibt, ist es Christus.
Das ist vielen schmerzlich, aber es ist wunderbar wahr. Das ist der verborgene, neuralgische Punkt. Das, was der sich als mündig denkende Mensch in seinem Stolz nicht ertragen kann: eine Kreatur der Gnade zu sein.

... Wie denkt ihr, Kollegen, kirchliches Leben? Nicht wahr, als eine endlose Kette von Debatten, Parteiungen, Machtkämpfen, Resolutionen, Abstimmungen, neuen Debatten (denn der Diskussion darf ja niemals ein Ende sein), Gruppierungen und Kraftproben! Was sonst könnte nach eurer Sinnesart als tätiges Wahrnehmen der Mitverantwortung des Einzelnen für die Gemeinde gelten?
... einige unserer Zeitgenossen schicken sich an, aus eigener Kraft und Willkür der Kirche eine andere Verfassung aufzuzwingen, ein anderes Lebensgesetz, ein neues „Image“. Was sollen wir sagen?
Qui habitat in caelis irridebit eos (Ps 2,4)" 

S.43-45, Ruinen im Licht, Eduard Kamenicky

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