So was gab es tatsächlich. Und zwar kam das in einem Örtchen so:
Das war in 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Ortschaft lag im evangelischen Gebiet, noch keine echte Diaspora, aber es gab wenige Messdiener. Einige Mädchen besuchten eifrig alle Werktagsgottesdienste. Offensichtlich war auch nicht immer ein Küster da. Daher wurden manche der jungen Damen gelegentlich gebeten, die Ministrantendienste zu übernehmen, d.h. die lateinischen Gebete zu sprechen (die sie ganz selbstverständlich kannten!), die sonst die Messdiener sprachen und auch anderweitig zu assistieren. Die Ministrantengewänder trugen sie dazu nie.
Die alte Dame, die mir das aus ihrer Jugend erzählte, wäre auch nie auf die Idee gekommen, danach ein Recht zu ministrieren einzufordern. Sie hatte einfach mit Freude diesen Dienst getan und denkt gerne daran zurück.
Es belegt auch sehr schön, dass es immer möglich war und ist, Laien (ob Männer oder Frauen) zu einem außerordentlichen Dienst zu berufen, so dass der Gottesdienst so abgehalten werden kann, wie es richtig ist.
Traurig ist, dass aus dem Dienst allzu oft ein "Amt" wird und dass eine Reglementierung eingefordert wird, die zementiert, was nicht zementiert werden sollte.
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